Es ist Fußballweltmeisterschaft 2010 in Südafrika. Die deutsche Nationalmannschaft hat im Achtelfinale 4:0 gegen Argentinien gewonnen. Deutschland feiert, auch auf den Fanmeilen in Hannover ist die Stimmung riesig. Ein Mord im Amüsierviertel Steintor erschüttert allerdings die WM-Freude: Am 5. Juli 2010 erschießt der damals 42-jährige Holger B. zwei Italiener. Ein Streit um WM-Titel kostet den beiden Familienvätern Guiseppe „Pippo“ L. (49) und Francesco S. (47) das Leben. In True Crime Hannover, dem Erfolgspodcast der Neuen Presse, sprechen Redakteurin Britta Mahrholz und die hannoversche Rechtsanwältin Tanja Brettschneider über das Verbrechen.
In der Folge „Drei Schüsse für vier Sterne – Mord in der Columbus-Bar“ geht es um das Geschehen, dass sich in der damaligen Kiezkneipe an der Münztraße abspielte.
Dort hatte der Einzelgänger Holger B. – Spitzname „Glatzen-Holger“ – getrunken und geriet mit den späteren Opfern in Streit.
Es geht um die Frage, wer mehr WM-Titel hat: Italien oder Deutschland? „Pippo“ L. sagt, Italien. Das Heimatland des Kochs und Pizzabäckers hatte in der Tat bereits vier Turniere gewonnen – Deutschland hatte zu diesem Zeitpunkt drei Titel. Anders ausgedrückt: Auf den Trikots der italienischen Nationalmannschaft prangten seinerzeit bereits vier Sterne, auf den deutschen Jerseys nur drei.
Holger B. wollte das nicht wahrhaben. Der Streit eskalierte derart, dass der 42-Jährige eine Waffe holte und auf die Italiener in der Columbus-Bar schoss. Die Opfer erlagen am selben Tag in Kliniken ihren schweren Verletzungen. Dem Todesschützen, der in Boulevard-Medien seinerzeit „WM-Killer“ genannt wurde, gelang die Flucht. Holger B. kaufte sich ein Flugticket, setzte sich am Flughafen Hannover in Langenhagen in eine Maschine und türmte nach Mallorca. Dort suchte er Unterschlupf bei seinem Pflegevater, der ihn jedoch zur Aufgabe überredete.
Einen Tag nach den tödlichen Schüssen wird Holger B. auf Mallorca von der Polizei festgenommen. Gut zwei Wochen später wird er nach Deutschland ausgeliefert, in U-Haft genommen und wegen Mordes angeklagt.
Im folgenden Prozess kommt es zur Verurteilung wegen Mordes in zwei Fällen in Tateinheit mit Führen einer Schusswaffe. Weil er zum Zeitpunkt des Verbrechens alkohol- und tablettenabhängig war und er wegen seines krankhaften Haarausfalls an einer psychischen Störung litt, war nach Auffassung der Richter seine Steuerungsfähigkeit zum Zeitpunkt des Verbrechens eingeschränkt.
So blieb Holger B. eine lebenslange Freiheitsstrafe erspart. Er sitzt nur ein Bruchteil der verhängten vierzehneinhalb Jahre Haft ab, kommt wegen seiner Sucht in eine Entziehungsanstalt. Der Rest der Strafe wird zur Bewährung ausgesetzt.
Britta Mahrholz und Moderator Rolf Rosenstock sprechen in der Folge „Drei Schüsse für vier Sterne – Mord in der Columbus-Bar“ mit Anwältin Tanja Brettschneider über den Fall, in dem sie im Prozess die Tochter des getöteten Francesco S. als Nebenklägerin vertreten hat. Die Journalistin gibt Einblicke in ihre Arbeit, die Juristin berichtet über den Verlauf des Gerichtsverfahrens und erklärt das Urteil.
True Crime Hannover, der Erfolgspodcast der Neuen Presse, bringt es mit den bisher erschienenen sechs Staffeln auf mehr als 1,5 Millionen Streamings und Downloads. Präsentiert wird das Format von „www.visit-hannover.com“.
Die Folge „Drei Schüsse für vier Sterne – Mord in der Columbus-Bar“ ist zu finden in der NP-App, unter www.neuepresse.de und überall dort, wo es Podcasts gibt – beispielsweise bei Spotify, Amazon oder Audible.