Hannover will Austragungsort der EM im Jahr 2029 werden, doch umsonst ist das Sportspektakel nicht zu haben. Die Stadt rechnet mit Kosten von bis zu 14 Millionen Euro, verteilt auf die Jahre 2027 bis 2029. Der Rat muss der Bewerbung im neuen Jahr noch zustimmen.
Bereits im Oktober hatte Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) angekündigt, dass Hannover sich um die EM bewerben werde. Jetzt werden die Pläne konkreter. Das ist auch nötig, denn die rechtsverbindliche Bewerbung muss bis zum 22. Januar beim Deutschen Fußball Bund (DFB) eingereicht werden. Derzeit haben 15 Städte ihr Interesse bekundet. Am Ende wird der DFB voraussichtlich acht Spielstätten auswählen und eine Bewerbung bei den Europäischen Fußballverbänden (Uefa) vorlegen. Ob die Frauenfußball-EM 2029 tatsächlich in Deutschland stattfindet, wird die Uefa im Dezember 2025 bekannt geben. Auch Italien, Polen, Portugal und Dänemark/Schweden haben Interesse signalisiert.
Der Aufwand für Hannover ist nicht gering. Allein um das Bewerbungsverfahren zu bewerkstelligen, plant die Stadt Kosten in Höhe von 30.000 Euro ein, unter anderem für Übersetzungsdienste und das Erstellen von Kartenmaterial. Bis zu 14 Millionen Euro muss die Stadt aus eigener Kraft für das gesamte Event zahlen. Trainingsstätten müssen modernisiert und Fanzonen eingerichtet werden. Auch Werbekosten sowie den Einsatz von Freiwilligen hat die Stadt eingepreist.
Aber Hannover rechnet auch mit Einnahmen. Dabei orientiert sich die Stadt an den Einkünften, die die Austragungsstädte der Männerfußball-EM in 2024 erzielten. „Teilbranchen wie die Tourismusindustrie, insbesondere Hotellerie, Gastronomie und Verkehrswesen, haben merklich von der Veranstaltung profitiert“, schreibt die Stadt in ihren Plänen. Der wirtschaftliche Nutzen übersteige die Ausgaben um ein Vielfaches.