Während in den Gärten die Winterruhe einkehrt, wuchern Palmen, Farne und andere Grünpflanzen in der Wohnung weiter. Die meisten Zimmerpflanzen stammen aus tropischen Gebieten. „Das heißt, sie kennen keinen Winter mit kurzen Tagen und langen Nächten“, sagt Martina Mensing-Meckelburg, Präsidentin des Verbandes Deutscher Garten-Center (VDG). Sie sind identische Tageslängen gewohnt und vermissen das Licht.
Außerdem sind die Wohnungen in den Wintermonaten geheizt. Das bedeutet, dass die Luftfeuchtigkeit gering ist. Diese zwei Faktoren sorgen dafür, dass die Zimmerpflanzen dann schwächeln. Doch man kann Probleme und Krankheiten an den Pflanzen vermeiden.
Damit die Pflanzen die wenigen hellen Stunden optimal nutzen können, sollten sie so nah ans Fenster wie möglich. Martina Mensing-Meckelburg rät, die Gardine zur Seite zu schieben und das Fenster zu putzen. Die Schmutzschicht nimmt den Pflanzen viel Licht. Selbst Staub auf den Blättern beeinträchtigt die Lichtausbeute für die Pflanzen. Bei großblättrigen Zimmerpflanzen nimmt man einfach ein Mikrofasertuch und wischt alle zwei bis drei Wochen den Schmutz ab. Die Blätter von kleinblättrigen Pflanzen kann man mit einem weichen Strahl und handwarmem Wasser gelegentlich in der Dusche abbrausen.
Durch das reduzierte Licht verbrauchen die Pflanzen weniger Wasser. „Da muss man weniger gießen“, sagt Tim Kreuselberg, Gärtnermeister aus Essen. Am besten fühlt man mit dem Finger, wie feucht die Erde ist. Die Faustregel: lieber öfter wenig Wasser geben als auf Vorrat gießen. Die Pflanzen sollten mit den Wurzeln nicht im Wasser stehen. Beim Gießen ist ein leicht temperiertes, abgestandenes Wasser gut verträglich. Die meisten Zimmerpflanzen kommen mit einer Temperatur zwischen 18 und 24 Grad Celsius gut klar. „Man muss nur beim Lüften gut aufpassen“, sagt Martina Mensing-Meckelburg. Strömt eiskalte Luft ins Zimmer, kann das den Pflanzen schaden. In frostigen Nächten sollten die Blätter auch nicht die Scheibe berühren. Sonst erfrieren sie an den Kontaktstellen.
An braunen, abgestorbenen Blattspitzen erkennt man, dass die Pflanzen an der trockenen Luft leiden. Man sollte mit einem Wassersprüher regelmäßig dafür sorgen, dass die Luftfeuchtigkeit erhöht wird. Das Wasser sollte zimmerwarm sein. Manche Pflanzen sollte man aber nicht direkt besprühen. Zum Beispiel, wenn die Blätter stark behaart sind. Dann kann man Verdunster am Heizkörper anbringen oder Wasserschalen aufstellen, um für eine indirekte Erhöhung der Luftfeuchtigkeit zu sorgen. Kleine Fliegen, die aus der Erde kommen, stören in der Wohnung. Trauermücken sind für die Pflanzen aber im Grunde nicht schädlich. Verhindern kann man sie, indem man richtig gießt und den Topf mit einer drei bis fünf Zentimeter hohen Schicht aus Quarzsand oder einem Tongranulat abdeckt. So trocknet die Erde besser ab.
Schädlinge wie Thripse, Woll- und Schildläuse fallen erst auf, wenn die Blätter hellgrün und fleckig werden oder sich ein klebriger Belag unter den Pflanzen sammelt.
Für einen gesunden Zimmergarten sollte man die kranken Pflanzen separieren, sagt Mensing-Meckelburg. Im Fachhandel bekommt man Pflanzenschutzmittel auf Mineralölbasis zur Bekämpfung. Das A und O ist aber eine ausreichende Luftfeuchtigkeit, damit sich die Schädlinge gar nicht erst ausbreiten, sagt Gärtnermeister Kreuselberg.