Dies sieht ein Antrag der SPD-Fraktion im Kulturausschuss vor, der jetzt zur Beratung ansteht. „Wir haben in Hannover einen großen Bedarf an Räumen für Menschen aus dem Kulturbereich, die nicht so viel Geld zur Verfügung haben. Es ist nicht nachvollziehbar, warum das Potenzial der ehemaligen Ladenflächen am Raschplatz nicht sinnvoll genutzt werden kann“, sagt SPD-Kulturpolitikerin Belgin Zaman. Man verschwende Raum in zentraler Stadtnähe.
In den ehemaligen Weltkriegsbunkern in Hannover gebe es für junge Kreative längst keinen Platz mehr, zwei bis drei Gruppen müssten sich einen Raum teilen, und die Warteliste sei lang, so die Kulturpolitikerin weiter. Eigentümerin des Tunnels ist die Hannover Region Grundstücksgesellschaft (HRG), Üstra, Sparkasse und Union Boden sind die drei HRG-Gesellschafter. Mit der HRG müsse die Stadt Hannover also Gespräche führen, wie das Projekt umzusetzen sei.
Die SPD geht von keinen großen Umbaumaßnahmen aus. Die Flächen hinter den Mauern des Gangs seien intakt und zur Nutzung für Probe- und Atelierräume gut geeignet, da man dort niemanden störe. Von der Wiederbelebung versprechen sich die Sozialdemokraten einiges: Über die kreative Branche könne das Areal aufgewertet und langfristig belebt werden. Beispiele auf der Deisterstraße in Linden hätten dies gezeigt, wie so etwas funktionieren könne.
Stadtbaurat Thomas Vielhaber (SPD) lässt gerade einen Masterplan entwickeln, in dem sich Fachleute Gedanken machen, wie das Areal hinter dem Hauptbahnhof in den kommenden Jahrzehnten aussehen kann. Die Bahn wird ab 2030 zwei zusätzliche Gleise hinten am Hauptbahnhof anbauen. Der Stadtbaurat will die Baustelle nutzen, um das gesamte Areal nördlich vom Hauptbahnhof neu zu sortieren.