Hannover. Einen Zauberwürfel richtet Ron Kleinefeld in weniger als 20 Sekunden. Der maschinelle Prototyp, den der 19-Jährige entwickelt hat, schafft es in knapp 3,22 Sekunden und ist damit fast so schnell wie der menschliche Weltrekord. Ron absolviert derzeit ein duales Studium beim Automobilzulieferer ZF. Sein Zauberwürfel-Löser ist eines von mehr als 800 Projekten, die vom 8. bis 16. Juni auf der IdeenExpo 2024 zu erleben sind.

Zum neunten Mal soll Europas größtes Jugendevent für Technik und Naturwissenschaften auf dem Messegelände Hannover stattfinden und so groß werden wie noch nie. Waren es bei der Messe 2022 noch 280 Aussteller, sind es in diesem Jahr 30 mehr. Ihr Ziel: Schülerinnen und Schüler für Berufe in den Feldern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik zu begeistern.

Aussteller bieten mehr als 800 Projekte an, die Interessierte ausprobieren dürfen. Zum Beispiel Rons Zauberwürfel-Löser. „Die Idee für den Prototyp brachte Ron schon mit ins Vorstellungsgespräch“, erzählt Martin Waitz, Ausbildungsleiter am Lehmförder ZF-Standort. „Wir wollten seine Idee unbedingt für die IdeenExpo umsetzen.“

Gesagt, getan: Über mehrere Kameras erkennt die Maschine die Farben der 26 Steine und berechnet, welche Drehungen nötig sind, um das Farbenspiel zu lösen. Gibt Ron am Computer das Go, „dockt“ sich die Maschine an den Würfel und dreht schnell wie ein Schraubenzieher alle Seiten in ihre Ausgangslage.

Auch das Projekt von Heiko, Niklas und Nils kann bei der IdeenExpo getestet werden. Ein Motorradhelm, der mittels eines LED-Streifens Navigations- und Geschwindigkeitshinweise gibt. Dafür sind im Motorrad eine Kamera sowie ein Bordcomputer eingebaut, die per Bluetooth mit dem Helm kommunizieren.

„Wir wollen Motorradfahren sicherer machen“, erzählen die Jungs. Das Projekt entwickelten sie während ihrer Abiturzeit am Bildungszentrum für Technik und Gestaltung in Oldenburg. Wie genau der Helm funktioniert, können Interessierte anhand einer Videosimulation testen.

„Dass wir mit dem Projekt zur IdeenExpo können, ist eine Auszeichnung“, sagt Carsten Schlalos, Lehrer am Bildungszentrum in Oldenburg. Er betreute das Trio und ist stolz auf das Ergebnis: „Wir entlassen Schüler, die über Kenntnisse und Qualifikationen für solche Projekte verfügen“, sagt Schlalos.