Ebenfalls Tradition ist es, dass das Großereignis um 11 Uhr vom Jazz-Gitarristen Knut Richter mit seinem Swingtett eröffnet wird, gefolgt (von 12.10 bis 12.30 Uhr) von einem 100-köpfigen Gospelchor. Als Hauptacts wurden Matt Bianco (ab 13 Uhr) und Soulsängerin Joy Denalane (ab 14.45 Uhr) verpflichtet. Den Abschluss macht die Kennedy Administration (ab 16.30 Uhr) aus dem Umfeld des Jazz-Weltstars Gregory Porter.
Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) betonte bei der Programmvorstellung, dass die Traditionsveranstaltung einen gewichtigen Anteil am Titel Unesco City of Music für Hannover habe, und beschwor den „gesellschaftlichen Zusammenhalt durch Musik“. Marc Hansmann, Vorstand vom Hauptsponsor Enercity, freute sich schon einmal auf „die positive Energie“ auf dem Trammplatz. Das Engagement des Unternehmens ermöglicht es, dass Norddeutschlands größtes Jazzfestival für das Publikum weiter kostenlos bleibt. Medienpartner ist erneut die Neue Presse.
Was es in diesem Jahr nicht gibt, ist die Jazz-Night am Vorabend im HCC, früher bekannt als Jazzbandball. Das Konzept soll bis zum nächsten Jahr überarbeitet und dann an einem anderen Ort umgesetzt werden. Erst die nun frei werdenden Mittel, sagte Vanessa Erstmann, Vorsitzende des veranstaltenden Jazz-Clubs Hannover, würden es ermöglichen, überhaupt zwei Hauptacts zu verpflichten: echte Grenzgänger.
Die britische Band Matt Bianco wurde im Synthiepop-Jahr 1984 mit Songs wie „Half a minute“, „Get out of your lazy bed“ und „Whose side are you on“ berühmt, indem sie sie poppigen Jazz und Latin verbanden. Die Urbesetzung löste sich nach dem Debüt auf. Aber Sänger und Songwriter Mark Reilly ist bis heute aktiv und war zuletzt 2013 bei Enercity Swinging Hannover.
Joy Denalane wiederum wurde bekannt an der Seite ihres jetzigen Mannes Max Herre und dessen Band Freundeskreis. Sie machte deutschen Soul hoffähig. Auf die gemeinsame Single „Mit dir“ folgten sieben Alben, eines davon, als erste deutsche Künstlerin überhaupt, auf dem legendären Motown-Label.
Himmelfahrt kann kommen. Erstmann ist zuversichtlich, dass erneut 40.000 Menschen zum Trammplatz pilgern werden. „Und für die Sonne sorgen wir auch noch.“