Stadtmitarbeiter schauen sich jedes Jahr den Zustand der Waldbäume an. Dazu wählen sie 53 Orte mit jeweils sechs Bäumen aus. „Im vergangenen Jahr haben wir sogar die doppelte Anzahl von Bäumen in Augenschein genommen, um eine bessere Datengrundlage zu bekommen“, sagt Drechsel. Die Experten begutachten die Kronen der ausgewählten Bäume. Fehlen mehr als 60 Prozent der Blätter, gilt ein Baum als stark beschädigt.
Besonders viele lichte Kronen haben die Stadtmitarbeiter an Buchen entdeckt. Lärchen und Kiefern dagegen haben sich leicht erholt und weisen weniger Schäden auf als in 2022. Deutlich gestiegen ist die Zahl der abgestorbenen Bäume. Sie lag 2022 noch bei 0,6 Prozent aller Waldbäume, jetzt bei 1,6 Prozent. Grund für die Waldschäden ist nach Ansicht der städtischen Experten vor allem die Dürre in den Vorjahren. „Obwohl in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres deutlich mehr Niederschläge gefallen sind und somit mehr Wasser für die Bäume zur Verfügung stand, wirken sich die vorhergehenden Trockenjahre negativ auf die Vitalität der Waldbäume aus“, sagt Ulrich Prote, Leiter im Fachbereich Umwelt und Stadtgrün.
Dennoch geht die Stadt nicht davon aus, dass in den nächsten Jahren große Teile der Stadtwälder absterben. „Es handelt sich um punktuell verteilte Baumschäden“, sagt Prote. Auf den meisten Schadensflächen habe man bereits neue, junge Bäume gepflanzt.