Die Bäume im Stadtgebiet müssen durch die klimatischen Veränderungen vermehrt auf Hitze und Trockenheit reagieren. Zwar hat ein Großteil der Bäume laut Bericht noch keine schweren Schäden, allerdings sinkt dieser Anteil stetig. Geschwächte Bäume sind zudem anfälliger für Baumkrankheiten. Um die Widerstandsfähigkeit in Zukunft zu verbessern, setzt die Stadt bei der Neupflanzung vermehrt auf Baumarten, die besser mit den erschwerten Bedingungen zurechtkommen. Eine Durchmischung verschiedener Baumarten an einem Ort kann dazu die Resistenz gegenüber Schädlingen und Krankheiten erhöhen.
Auch der Wasserbedarf ist durch die trockenen Jahre stark gestiegen. 2023 mussten etwa 3900 Bäume bewässert werden, 2024 waren es schon 400 mehr. Bereits jetzt kommen spezielle Bodenfeuchte-Sensoren zum Einsatz. Die Stadt hat zudem im vergangenen Jahr acht neue Gießtraktoren mit Wasseranhänger angeschafft, um die Gießkapazität zu steigern.
Im Straßenraum gehen zunehmend Pflanzmöglichkeiten verloren, da immer mehr Flächen durch Leitungen, Zufahrten oder Rettungswege blockiert sind. Gleichzeitig führen die vielen Baustellen zu einer weiteren Bodenverdichtung sowie zu Schäden an Wurzeln, Stämmen und Kronen. Während in Grünanlagen vermehrt ältere Bäume stehen, fehlt es den Straßenbäumen oft an vergleichbar guten Bedingungen, um alt zu werden. Um geschwächte Bäume langfristig zu erhalten, setzt die Stadt auf eine Verbesserung des Untergrunds. Bei den sogenannten Treelife-Behandlungen wird der Boden mit Druckluft gelockert, gewässert und gedüngt. Der Aufwand für Pflege und der Schnitt der Bäume hat sich in den vergangenen Jahren deutlich erhöht, insgesamt beliefen sich die Kosten für die Baumpflege 2024 auf 5,6 Millionen Euro.
Der größte Anteil der Bäume im Stadtgebiet ist unter 50 Jahre alt. Altbäume mit einem Alter von über 50 Jahren erfüllen dagegen deutlich mehr ökologische und stadtklimatische Aufgaben. Die Riesen spenden durch ihre großen Baumkronen Schatten und kühlen Flächen ab, viele Insekten finden hier einen Lebensort. Die Blätter und der Stamm speichern große Mengen an Kohlenstoff und Wasser, auch in der Sauerstoffproduktion sind sie Spitzenreiter. Im Gegensatz zu jungen Bäumen haben Altbäume über die Jahre eine Resilienz aufgebaut und sind widerstandsfähiger. Ein einziger Altbaum hat durch diese Faktoren den ökologischen Wert von 400 Jungbäumen.
Im Jahresbericht wurden die Altbäume zu 60 Prozent als noch „befriedigend vital“ und zu 19 Prozent als „eingeschränkt vital“ eingeordnet, während Jungbäume größtenteils als „vital“ eingestuft wurden. In den warmen und niederschlagsarmen vergangenen Jahren starben viele Altbäume ab und mussten gefällt werden.
Viele Bäume aus der Nachkriegszeit erreichen zudem in den kommenden Jahren das Ende ihres natürlichen Lebenszyklus.