Fit in Erster Hilfe
Beim
Schul-sanitäts-
Wettkampf
der Johanniter

gibt es nur Sieger

Acht Teams von fünf Schulennahmen in diesem Jahram SSD-Wettkampf teil.Foto: JUH/Minaya Vialet
Ein W ettkampf im Retten? Das gibt es! Einmal im Jahr, kurz vor den Sommerferien, treten Schülerinnen und Schüler aus den von den Johannitern betriebenen Schulsanitätsdiensten (SSD) an fünf hannoverschen Schulen gegeneinander an. Auf einen Theorietest folgen mehrere Szenarien mit verunfallten oder erkrankten Personen. Wer agiert souverän und weiß was zu tun ist? Wer vermag es, gut auf den zu behandelnden Menschen einzuwirken und ihn zu beruhigen? Und wer kann erfolgreich einen Notruf absetzen? „Der Wettkampf ist unser Highlight nach einem Jahr intensiver Arbeit“, sagt SSD-Koordinator Michael Jakobson vom Johanniter-Ortsverband Hannover-Wasserturm. Er kennt alle seine Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgängen 8 bis 12 und weiß: „Sie freuen sich auf den Wettkampf, bereiten sich sehr gut vor. Manche üben in den Tagen davor in jeder Pause, und wenn es nur ein paar Minuten sind.“

Zum dritten Mal richteten die Johanniter vor einigen Tagen den Schulsanitäts-Wettkampf aus, diesmal an der Ricarda-Huch-Schule in der List. Acht Teams von fünf Schulen nahmen teil, darunter auch ein spontan zusammengestelltes Mixed-Team. Die Schulen waren dabei: Ricarda-Huch-Schule, Leibnizschule, Käthe-Kollwitz-Schule, Herschelschule und Elsa-Brändström-Schule. Sechs Mädchen und Jungen gehörten jeweils in ein Team. Sie alle mussten erst in den Theorietest, dann in Zweierteams durch zwei chirurgische und zwei internistische Szenarien. Zum Schluss zeigten sie ihr Können bei klassischen Erste-Hilfe-Maßnahmen wie beispielsweise der korrekten Helmabnahme nach einem Motorradunfall oder dem Verbringen in die stabile Seitenlage. Bewertet wurden sie dabei wertneutral von Auszubildenden im Rettungsdienst. Die angehenden Notfallsanitäter*innen führten ihre jungen Kolleg*innen durch die Fallbeispiele und bewerten ihr Tun. Mehrfach waren sie beeindruckt vom Können der Schüler. Nico Telesz begleitete den Fall einer tiefen Schnittverletzung an der Hand sagte: „Wir haben ein Team gesehen, die waren so gut, das hätten wir nicht besser machen können.“

Volker von Boetticher leitet seit 14 Jahren die SSD-AG an der Ricarda-Huch-Schule und hatte gemeinsam mit Michael Jakobson den Wettkampf auf die Beine gestellt. Der Bio- und Sportlehrer erklärte, wie der Schulsanitätsdienst an der Schule läuft: „Bei uns organisieren die Schüler sich mit einem Dienstplan und einer Sani-App. Der Alarm wird über das Sekretariat ausgelöst, das passiert mehrmals pro Woche.“ Er ist stolz auf die Schüler der AG: „Dass wir ein so gut ausgebildetes und verlässliches SSD-Team haben, ist eine enorme Unterstützung für das gesamte Kollegium.“

Katharina Jaschinski (20) war selbst bis vor kurzem Schülerin an der Ricarda-Huch-Schule und mehrere Jahre Teil des SSD-Teams. Seit fast einem Jahr macht sie nun einen Freiwilligendienst bei den Johannitern im Bevölkerungsschutz, inzwischen ist sie Rettungssanitäterin. Mit ihrer Kollegin Lilly Janke stellte sie den Sanitätsdienst für den Wettkampf, mit einem Rettungswagen waren sie auf den Schulhof gefahren. „Was ich im Schulsanitätsdienst gelernt habe, war eine richtig gute Vorbereitung für den Grundlehrgang zur Rettungssanitäterin“, sagte sie. Dieses Wissen und ihre gesammelten Erfahrungen wird sie mitnehmen, wenn sie nach ihrem Freiwilligendienst eine Ausbildung bei der Polizei beginnt.

Gegen Mittag waren die Prüfungen geschafft und die Ergebnisse ausgewertet. Mit reichlich Anerkennung und unter hohem Applaus ging der Sieg an das Team der Leibnizschule I, gefolgt von der Käthe-Kollwitz-Schule und der Ricarda-Huch-Schule II. Johanniter Michael Jakobson überreichte den Wanderpokal und freut sich jetzt schon auf den Wettkampf 2026, dann an der Leibnizschule: „Meine Schülerinnen und Schüler sind alle sehr engagiert, die wollen lernen und üben. Manche von ihnen können zum Beispiel alle Knochen benennen – auch auf Latein. Ich bin super stolz!“

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