Auf dem Hallenboden quietschen die Turnschuhe. Amina Bouba stellt Trainingshütchen auf, während sich um sie herum 16- und 17-jährige Mädchen warmlaufen. Gleich sollen die Sportlerinnen in Dreierteams um die Hütchen springen und sich dabei einen Handball zuwerfen.
Amina Bouba ist 25 Jahre alt. Sie ist Trainerin beim TV Hannover-Badenstedt und bringt Mädchen in den A2- und B2-Teams nicht nur das Handballspielen bei – sondern auch Teamwork und Selbstbewusstsein. Dafür hat sie 2019 die Ausbildung zur Übungsleiterin mit C-Lizenz gemacht.
Genau solche Ausbildungen wie die von Bouba will der Landessportbund Niedersachsen dieses Jahr verstärkt fördern – denn der LSB bekommt für 2025 drei Millionen Euro mehr als bisher.
Der Sportbund erhält jedes Jahr finanzielle Mittel aus den variierenden Glücksspielabgaben. Dieses Geld wandert direkt in Sportförderprogramme. Bis Ende 2024 waren das jährlich 25 Prozent der Abgaben. Doch seit diesem Jahr stehen dem Sportbund 31,5 Prozent zu. Grund dafür ist eine Änderung des niedersächsischen Sportfördergesetzes. Das ergibt für 2025 rund 14,8 Millionen Euro für den Landessportbund. Diese zusätzlichen 5,5 Prozent – drei Millionen Euro – will der Landessportbund in das Programm „Beweg was“ stecken. Da liegt der Fokus auf Jugendarbeit im Sport und die Stärkung der Demokratie. Die Gelder gehen unter anderem in Freizeitcamps für Kinder und Jugendliche. Aber auch in Ausbildungen zu Übungsleitern, Jugendleitern und Sportassistenten.
Amina Bouba freut sich über diese Nachricht. Denn die Ausbildungen sind nicht günstig. C- oder B-Lizenzen können mehrere Hundert Euro kosten, abhängig davon, ob man Mitglied beim Landessportbund ist oder nicht. Gerade für junge Menschen könnte das oft knapp werden. Umso besser, wenn es Förderungen und Angebote gibt, die die Kosten für die sportlichen Ausbildungen übernehmen.
Übungsleiterin mit C-Lizenz ist Bouba während ihres FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) an ihrer Heimatschule, der IGS Langenhagen, geworden, als sie unter anderem im Sportunterricht viel aushalf. Die Kosten wurden damals dank eines Angebots vom Freiwilligendienst übernommen. Aktuell arbeitet sie an der nächsthöheren B-Lizenz. In diesem Fall ermöglicht der TV Hannover-Badenstedt ihr die Fortbildung.
Wie der Landessportbund sieht auch Bouba den wichtigen Zusammenhang zwischen Sport, Jugendarbeit und Demokratie. Die Handballtrainerin weiß, dass gerade Teamsportarten das Demokratieverständnis von jungen Menschen fördern können. „In meinem Training können die Spielerinnen die Inhalte mitentscheiden. Sie können Bedürfnisse äußern. Und es gibt Feedback-Runden am Ende. Dadurch lernen die Spielerinnen, dass sie mitbestimmen können.“ So vermittelt Bouba nicht nur Handball-Würfe, sie hilft auch Jugendlichen dabei, ihre eigene Stimme zu finden.
„Mir gefällt am Sport, dass es nicht nur den körperlichen Aspekt gibt, sondern auch den persönlichen. Sport hält nicht nur fit, sondern lehrt einem auch Selbstbewusstsein, Offenheit und Teamfähigkeit“, erklärt die 25-Jährige mit dem ansteckenden Lächeln. „Es macht mir Spaß, Verantwortung zu übernehmen. Und es ist toll zu sehen, wie die Jugendlichen sich sportlich und persönlich im Training entwickeln.“ Deshalb will Bouba Lehrerin für Physik und Sport werden – um ihre Begeisterung für den Sport weitergeben zu können.