Bereits seit 2024 laufen die Bauarbeiten, zunächst wurden nicht mehr benötigte Gebäude abgerissen. Im November stellten Bauarbeiter dann ein mehrstöckiges, knapp 8000 Quadratmeter großes Parkhaus fertig, das neben 286 Stellplätzen auch ein Wasch- und Pflegecenter umfasst. Das Parkhaus ist vor allem von der Wohlenbergstraße aus zu sehen, jetzt beginnen die Arbeiten in Richtung der Vahrenwalder Straße.
Das Autohaus wird laut Tobias Fruh, Sprecher von VW Immobilien, eine Bruttogeschossfläche von rund 12.000 Quadratmetern haben, hinzu kommt eine Gebrauchtwagen-Ausstellungsfläche im Außenbereich mit knapp 2300 Quadratmetern. Der Werkstattbereich verfügt über 34 Hebebühnen und vier Sonderarbeitsplätze, einen Karosseriebereich mit elf Arbeitsplätzen, eine große Lackierkabine und ein Teilelager. Im Obergeschoss befinden sich Büro- und Sozialräume für das Personal. Alle Räume werden mit Luft-Wasser-Wärmepumpen beheizt, sodass auf den Einsatz fossiler Brennstoffe vollständig verzichtet werden kann.
Das Dach des Dienstleistungszentrums wird durch eine Photovoltaikanlage mit rund 675 Kilowatt-Peak ergänzt. Der erzeugte Strom versorgt in erster Linie die Wärmepumpen sowie die zahlreichen Ladepunkte für E-Mobilität auf dem Gelände: Geplant sind aktuell 16 Ladesäulen mit 19 Ladepunkten für Elektrofahrzeuge im Außenbereich sowie weitere Wallboxen im Gebäude. Insgesamt stehen 250 Stellplätze für Audi Gebrauchtwagen zur Verfügung.
„Mit dem Neubau“, sagt Niedersachsen Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) bei der Grundsteinlegung, „setzt Audi Hannover ein positives Zeichen für die Automobilbranche.“ Torsten Bugla, Geschäftsführer der Audi Hannover GmbH, verweist auf die Historie, die das Unternehmen mit dem Standort an der Vahrenwalder Straße/Industrieweg verbindet. „Vor genau 25 Jahren entstand hier auf 14.000 Quadratmetern das erste Audi-Zentrum in Hangar-Bauweise, das die Audi AG anlässlich der Expo 2000 in Hannover errichtete“, sagt er im Rückblick.
Nicht nur räumlich sei der Audi-Standort gewachsen, sondern auch personell, betont Buglas. Aktuell arbeiteten mehr als 250 Beschäftigte in dem Betrieb, vor einem Vierteljahrhundert waren es 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie hätten jährlich etwa 1500 Fahrzeuge bei einem Servicevolumen von 24.000 Stunden verkauft. Die Zielzahlen sind deutlich gewachsen: „Mit dem Neubau nach dem Audi Progress Showroom Konzept planen wir nun jährlich mit 6000 verkauften Fahrzeugen und einem Serviceaufkommen von nahezu 70.000 Stunden im Jahr“, kündigt Bugla an. Er spricht von einer „beeindruckenden Entwicklung“ am Standort Hannover.
Generalplaner ist die Delta-Bau, wie Fruh erklärt. Das Unternehmen zeichnet in unmittelbarer Nachbarschaft des Audi-Zentrums für ein zweites Großprojekt verantwortlich: An der Vahrenwalder Straße 319 realisiert die Firma einen großen Büro-Neubaukomplex mit 10.000 Quadratmetern Mietfläche unter dem Namen „Square 319“. Die Versicherung R+V wird mit 6500 Quadratmetern Hauptmieter. Das Bauunternehmen Goldbeck, das das Gebäude errichtet, wird für sich und Tochterunternehmen auch insgesamt 1750 Quadratmeter mieten.
Damit wandelt sich das Gesicht der nördlichen Vahrenwalder Straße weiter: Bereits Ende 2023 wurde das Sammlungszentrum der Stadt fertiggestellt, wo auf 20.600 Quadratmetern ein neues Domizil für die Preziosen aus Hannovers Museen, dem Stadtarchiv und der Stadtbibliothek entstanden ist.