Brigitte Röde, Landschaftsarchitektin und Mitgründerin der Gartenakademie Dycker Feld, erklärt zwei wichtige Grundregeln: bei Hitze nicht ständig gießen und nicht gegen jeden Schädling gleich zu Pflanzenschutzmitteln greifen. Das hilft aber natürlich nur begrenzt.
Wer seinen Garten wirklich zukunftsfähig machen will, sollte über eine angepasste Zusammenstellung der Pflanzen nachdenken. „Wir werden uns an andere Bilder von Gärten gewöhnen müssen“, sagt Pia Präger, stellvertretende Vorsitzende im Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL). Für die Gärtnermeisterin lautet der Schlüssel zum Glück: Vielfalt.
Ein reines Rosenbeet, Rasen oder klassische Formschnitthecken stellen im Prinzip Monokulturen dar. Ein neuer Schädling wie der Buchsbaumzünsler, ein Gewittersturm oder Dürre schädigen Pflanzen eines Typs oft gleichermaßen. Hecken, die sich aus verschiedenen Gehölzen zusammensetzen, ein Kräuterrasen und bunt gemischte Blumenbeete sind Alternativen mit mehr Resilienz.
Dabei sollte man sich allerdings genau mit den Ansprüchen der Pflanzen beschäftigen. „Licht, Boden und Wind sind die drei Hauptaspekte, mit denen die Pflanzen klarkommen müssen“, erklärt Röde. Sie setzt auf heimische Pflanzen. Präger rät zudem davon ab, den Standort für bestimmte Pflanzen anzupassen. „Ökologisch und auch ökonomisch ist es suboptimal einen Boden auszutauschen, damit eine bestimmte Pflanze wächst“, sagt sie. Die Bepflanzung sollte also angepasst werden, nicht die Begebenheiten.Doch es geht nicht nur um Pflanzen. „Man muss auch ‚Tiere pflanzen‘“, sagt Präger. Das geschieht zum einen durch ein reichhaltiges Pflanzenangebot, zum anderen durch Rückzugsmöglichkeiten. Ideal ist es, wenn Totholz, Mauerspalten und wechselfeuchte Flächen im Garten vorhanden sind. So fühlen sich auch Insekten wohl. Auch im Boden sind Tiere angesiedelt. Ist das Bodenleben geschädigt oder fehlt sogar, leidet das gesunde Pflanzenwachstum. Das Bodenleben sorgt dafür, dass eine gute Humusstruktur aufgebaut wird. Der Luftaustausch und das Wasserhaltevermögen des Bodens werden positiv beeinflusst und den Pflanzen werden Nährstoffe bereitgestellt.
Damit kann der Gartenboden deutlich besser auf Extreme in der Wasserversorgung reagieren. Die Humusstruktur des Bodens wird zum Beispiel dadurch gefördert, dass man trockenes Laub auf den Beeten liegen lässt und die direkte Sonneneinstrahlung durch einen dichten Bewuchs vermindert wird.
Röde rät, die Beete etwas höher als den Rasen anzulegen und die Rasenfläche mit einem Höhenprofil anzulegen. So wird Wasser gesammelt, statt abzufließen. Schattige Bereiche helfen zusätzlich, den Wasserverbrauch zu senken und das Mikroklima durch mehr Luftfeuchtigkeit zu verbessern.