Demnach gaben 51 Prozent der befragten Nichtruheständler an, gern bis zum Alter zwischen 60 und 63 arbeiten zu wollen – aber nicht länger. 11 Prozent wollten bis maximal 60 Jahre arbeiten. Für ein Renteneintrittsalter von 64 bis 67 sprachen sich 27 Prozent aus. 3 Prozent dagegen gaben an, bis 68 und länger arbeiten zu wollen. So schätzten 53 Prozent der Erwerbstätigen unter 67 Jahren ein, dass sie unter ihren gegenwärtigen Arbeitsbedingungen eher nicht (31 Prozent) oder definitiv nicht (22 Prozent) bis zum 67. Lebensjahr arbeiten könnten. 44 Prozent können sich das vorstellen. Eine sehr deutliche Mehrheit (93 Prozent) der Befragten befand zudem, dass Beschäftigte nach 45 Jahren ohne Rentenabschläge in den Ruhestand gehen können sollten. Die Studienmacher wollten auch wissen, wie die Befragten zu einer Steigerung des Rentenniveaus stehen, das aktuell bei 48 Prozent liegt. 67 Prozent fanden, dass es steigen müsste – auch wenn das etwas höhere Rentenbeiträge bedeuten könnte. 13 Prozent waren unsicher und gaben „weiß nicht“ an, 11 Prozent hielten ein Rentenniveau von 48 Prozent für ausreichend.
Freiwillige Zusatzbeiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung, wie die IG Metall es mit dem Begriff Soli-Rente-Plus vorschlägt, kann sich eine Mehrheit der Befragten vorstellen. 29 Prozent der befragten Beschäftigten gaben an, dass freiwillige zusätzliche Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung für sie eine Alternative oder Ergänzung zur privaten Vorsorge sein könnten. 41 Prozent meinten, dass das für sie prinzipiell infrage käme – aber nur, wenn der Arbeitgeber die Hälfte zuzahle.
„Die Wünsche der Menschen und die Realität der Arbeitswelt sprechen eine andere Sprache als jene Ökonomen und Politiker, die in der massenhaften Arbeitsaktivierung der Alten die Antwort auf den demografischen Wandel sehen“, sagte das IG-Metall-Vorstandsmitglied Hans-Jürgen Urban zu den Ergebnissen der Studie. „Die Botschaft der Menschen ist: Irgendwann muss es auch mal gut sein, gerade für belastete Geringverdiener und Schichtbeschäftigte“, äußerte Urban gegenüber dem RND.