In der Lüneburger Heide gibt es kaum künstliches Licht und deshalb noch sternenklare Nächte. Unsere Tipps: Ein Hobby-Astronom führt nachts über den Planetenlehrpfad, am Heidschnuckenweg gibt es Vollmondwanderungen.
Zum Glück ist die Sonne nachts nicht zu sehen. „Die müssen wir unbedingt mal wieder putzen“, sagt Achim Tribelhorn und lacht. „Und am besten auch frisch streichen, damit sie ordentlich gelb leuchtet.“ Denn die Sonne ist nicht nur der Einstieg zum Planetenlehrpfad in Handeloh, sondern auch Treffpunkt für die „Sternengucker“. Denn das Beobachten des Himmels geht in der Lüneburger Heide besonders gut.
Aufgrund der relativ dünnen Besiedelung und der damit verbundenen verhältnismäßig geringen Lichtproduktion auf dem Boden ist die Region prädestiniert für Himmelsbeobachtungen.Wer dies nicht allein tun und sich beim nächtlichen Spaziergang gern etwas über die Sterne dort oben sowie die Pflanzen und Tiere hier unten erzählen lassen will, findet zwischen Buchholz und Faßberg ein umfangreiches Angebot in der Lüneburger Heide. Auch die „Sternengucker“ in der Nordheide zählen dazu. So nennen sich Achim Tribelhorn und seine Mitstreiter vom Arbeitskreis Astronomie Handeloh. Und der Vorsitzende hat für sich selbst eine klare Priorität, wann er am liebsten in den Himmel blickt: „Am liebsten ist mir ehrlich gesagt Neumond“, sagt der 65-Jährige. „Dann ist es schön dunkel.“
Wenn Tribelhorn mit einem Trüppchen loszieht, hat er stets ein paar Ferngläser dabei für die, die keine eigenen mitgebracht haben. Natürlich packt der 65-Jährige auch ein Teleskop aus, um den Sternen noch näherzukommen. 2001 angelegt und mittlerweile barrierefrei, führt der Planetenlehrpfad Handeloh bummelig einen Kilometer vorbei an Feldern und Wald und wieder zurück. Und wenn Achim Tribelhorn am Ende des Weges um 23 Uhr den Löwen sieht, dann weiß er: Der Sommer kommt. Der Löwe ist nämlich ein Frühjahrssternbild, und wenn der am Südwesthimmel zu sehen ist, geht seine Zeit dem Ende zu.
Von wie vielen Sternen Tribelhorn den Namen weiß? „Vielleicht 25“, sagt er und zuckt mit den Schultern, so selbstverständlich sind die für Laien so fremd klingenden Kunstbegriffe für ihn. 1992 kaufte er sich sein erstes Teleskop, 1999 gründete er mit Gleichgesinnten den Arbeitskreis Astronomie e.V. in Handeloh. „Es macht mir Spaß zu erklären, und ich merke: Der Bedarf ist da, die Leute wollen wissen, was sie am Himmel sehen.“
Wer anders als Hobbyastronom Achim Tribelhorn die Faszination des gefüllten Mondes beim nächtlichen Bummel erleben will, kann sich einer Vollmondwanderung auf dem autofrei- en Heidschnuckenweg anschließen. Abseits von Straßen und Orten bieten zertifizierte Natur- und Landschaftsführende noch bis Oktober Touren auf verschiedenen Etappen des Weitwanderweges an: zum Beispiel in die Undeloher Heide, die Töps Heide, ins Büsenbachtal, in die Misselhorner Heide, die Oberoher Heide, die Heide am Haußelberg sowie die Fischbeker Heide. Aber auch ins Pietzmoor und in die Borsteler Schweiz starten die Spaziergänge. Die Termine für die Vollmondwanderungen sind: 21. Juni, 18. September und 17. Oktober. Die Teilnahme an den Vollmondwanderungen kostet 13 Euro für Erwachsene und 8 Euro für Kinder. Alle Infos und Termine finden sich unter www.lueneburger-heide.de.
Der nächste öffentliche Termin der „Sternengucker in der Nordheide“ ist am Sonnabend, 30. August, 21 Uhr. Wer an einem anderen Termine mit Achim Tribelhorn in die Sterne gucken möchte, kann sich gern bei ihm melden unter der Telefonnummer (0175) 3335415. Die Teilnahme ist kostenlos, der Verein freut sich über Spenden.
www.lueneburger-heide.de