„Ihr seid eine große Unterstützung für Sterbende und ihre Angehörigen – und für uns sowieso“, so Anika Jagodzinski zu den Ehrenamtlichen des ambulanten Hospizdienst der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. (JUH) in Hannover. Gemeinsam mit Kollegin Jasmin Heinecke koordiniert sie das rund 40-köpfige Team, von denen viele zum Festakt gekommen waren. Die Ehrenamtlichen begleiten schwer Kranke und sterbende Menschen auf ihrem letzten Weg und spenden Trost. Raum lassen sie dabei für alle Gedanken und Gefühle – die guten wie die schlechten und die ambivalenten.
Michaela Michalowitz drückte als stellvertretende Regionspräsidentin ihre Wertschätzung aus. „Sie geben Kraft!“, sagte sie an die Engagierten gerichtet. „Durch Ihr Wirken verlieren die Gedanken ans Sterben einen Teil ihres Schreckens.“ Sie wünsche sich, dass das noch breiter in die Gesellschaft hinein wirke. Denn noch immer sind Tod und Sterben mit Tabus belegt. Die Hospizbegleiterinnen und –begleiter wollen dem entgegenwirken.
Johanna Schmidtkunz gratulierte im Namen des Hospiz- und Palliativverbands Niedersachen e. V. (HPVN) und erinnerte an den Grundgedanken der Hospizbewegung: „Den Tagen mehr Leben geben, nicht dem Leben mehr Tage.“ Das tun die Ehrenamtlichen mit Gesprächen oder Aktivitäten, indem sie letzte Wünsche erfüllen und oft einfach da sind. Auch bei der palliativen Pflege unterstützen sie.
Den hohen Stellenwert der ehrenamtlichen Sterbebegleitung für die JUH betonte Regionalvorstand Dr. Robin Schwerdtfeger: „Hospizarbeit ist satzungsgemäße Aufgabe der Johanniter, aber sie ist noch viel mehr: ein Akt der Nächstenliebe und als solcher fundamentaler Bestandteil unseres Selbstverständnisses.“ Er überreichte den Jasmin Heinecke und Anika Jagodzinski Blumen und drückte seine Anerkennung für das gesamte Team aus.
Um Liebe geht es auch für Mathias Winkler, der seit 2005 ehrenamtlicher Hospizbegleiter ist. „Es ist ein Liebesdienst, den wir tun“, sagte er und berichtete von Begegnungen, die ihn besonders berührt haben: Von einem Herren, der seinen „letzten Gang“ durch den Garten machte, um noch einmal das dort wachsende Obst zu betrachten. Oder von einem schwer Kranken, dessen Hand Matthias Winkler hielt und fragte: „Hat der Herr sich schon gemeldet?“ Die Antwort lautete: „Er hat sein Zelt schon über mich gespannt.“
Für heitere Stimmung sorgten im Anschluss „Die bösen Schwestern“ mit Liedern und Witzen über Krankheiten, Eierlikör, Schrumpelhaut und das Leben im Altersheim. Bei guten Gesprächen ließen die Gäste den Nachmittag ausklingen, teilten Erinnerungen an die letzten 20 Jahre und schmiedeten Pläne für die Zukunft.