Mit ihrer Stiftung unterstützen Nicole Krüger und ihre inzwischen deutschlandweiten Selbsthilfegruppen Forschungsarbeiten von Studierenden an der Berliner Charité und an der TU München, Kinderklinik Schwabing. „ME/CFS ist weitestgehend unerforscht, unsere Stiftungsarbeit fördert die dringend benötigte Grundlagenforschung“, sagt die Hannoveranerin. 2023 hat die Stiftung 40.000 Euro zusammenbekommen.
„Sehila – Selbsthilfegruppe für Menschen mit Angst oder Depressionen“, heißt die Zusammenkunft, die Wolfgang Ehlers vor mehr als 25 Jahren gegründet hat. Der pensionierte Polizist litt unter einer Angststörung, konnte nicht alleine sein. „Das machte sich zum Beispiel durch Herzrasen bemerkbar“, sagt er. Ehlers gründete Sehila, die heute aus knapp 90 Mitgliedern besteht. Beispiele für eine Erkrankung können sein: Angst vor engen Räumen, Angst vor dem Bahnfahren, Angst, in der Öffentlichkeit zu essen oder Angst vor Treppen oder Fahrstühlen.
Bei Sehila gibt es aktuell zwei Gruppen, in denen sich die Betroffenen gegenseitig Mut zusprechen, sich zuhören und vor allem Verständnis füreinander haben. „In meinem Freundes- und Bekanntenkreis wird meine Depression oft als nichtig abgetan. Bei Sehila nimmt man mich und meine Erkrankung ernst“, sagt Judith (34), die lieber anonym bleiben will. Bei Sehila findet sie Verständnis, in Kürze wird Judith eine dritte Gruppe leiten – die Selbsthilfegruppe hat regen Zulauf. „Unsere Altersgruppe erstreckt sich von 18 bis 90 Jahre“, sagt sie.
Wolfgang Ehlers betont: „Unsere Selbsthilfegruppe ist kein Ersatz für notwendige ärztliche und psychotherapeutische Behandlung, sondern eine begleitende Ergänzung zur Stärkung des eigenen Egos und soll Wege aufzeigen, mit der Angst oder Depression im Alltag umzugehen.“ Weitere Informationen zu Selbsthilfegruppen in der Region Hannover gibt es im Internet unter www.kibis-hannover.de, die „Lost Voices Stiftung“ ist unter www.lost-voices-stiftung.org zu finden, „Sehila“ unter www.sehila-hannover.de
Veranstalter des Selbsthilfetages ist Kibis, die Kontaktstelle für Selbsthilfen. Träger ist der Paritätische Hannover. Warum dieser Tag so wichtig ist, dazu sagt Henrike Nielsen: „Die Arbeit der Selbsthilfegruppen wird sichtbar. Und auf der anderen Seite können Menschen, die vielleicht Hilfe brauchen, erste Kontakte herstellen.“ 2025 gibt es wieder einen Selbsthilfetag.