Es ist der Tag, an dem der Terror nach Hannover kam: Am 17. November 2015 soll eigentlich das Freundschaftsspiel zwischen Deutschland und den Niederlanden im Stadion am Maschsee stattfinden – doch zum Anstoß der prestigeträchtigen Begegnung kommt es nicht. Eineinhalb Stunden vor dem Anpfiff wird die Partie abgesagt. Angeblich ist ein Anschlag in der Arena geplant. Im NP-Erfolgspodcast True Crime Hannover sprechen Britta Mahrholz, Redakteurin der Neuen Presse, und der ehemalige Polizeipräsident von Hannover, Volker Kluwe, in der Folge „Terror im Stadion – der Fall des abgesagten Länderspiels“ über das Ereignis, das sich in diesem Herbst zum zehnten Mal jährt.
Das Freundschaftsspiel steht unter keinem guten Stern: Vier Tage zuvor haben islamistische Terroristen Anschläge in Paris verübt, bei denen 130 Menschen starben. Kurz nach den Ereignissen gehen die ersten Hinweise ein, dass Attentäter in Hannover ein ähnliches Szenario planen könnten.
Einen Tag nach Paris beginnt die Polizeidirektion Hannover damit, sich intensiv mit der Gefährdungslage zu befassen. Es gibt immer mehr Informationen, dass auch die niedersächsische Landeshauptstadt Zielscheibe von islamistischem Terror werden könnte. Allerdings ist (noch) kein Hinweis dabei, der Rückschlüsse auf eine realistische Bedrohung zulässt.
In Hannover soll ein Zeichen gegen den Terror gesetzt werden. Deshalb hat sich für das Länderspiel viel Prominenz angesagt – darunter Kanzlerin Angela Merkel und Bundesinnenminister Thomas de Maizière (beide CDU).
Am späten Vormittag des 17. November gewinnt die Gefährdungslage deutlich an Brisanz, als der Hinweis des israelischen Geheimdienstes die Polizei erreicht. Darin wird ein konkretes Anschlagsszenario beschrieben. Die Rede ist von fünf Attentätern, die im Stadion eine Bombe zünden wollen.
Kurz nach 19 Uhr wird das Länderspiel angesagt. Der Bereich rund um das Stadion wird zur Sperrzone. Busse und Bahnen fahren nicht, Autos werden umgeleitet. Die deutsche Nationalmannschaft, die sich auf dem Weg ins Stadion befindet, muss umdrehen. Das holländische Team reist sofort in die Heimat zurück.
Rund um das Stadion trifft immer mehr Polizei ein, darunter auch Spezialeinheiten, Bombenentschärfer und Sprengstoffspürhunde. Über Hannover kreisen Polizeihubschrauber. Stundenlang wird das Stadion abgesucht. Auch in der City suchen Polizeikräfte nach Bomben. Unterirdisch sind die Üstra mit ihren Sicherheitsteams im Einsatz. Später taucht in den sozialen Medien ein Video auf, dass einen Mann mit Ordnerweste im Stadion in Hannover zeigt. Eine Stimme sagt: „Pray for Rakka“ („Bete für Rakka“), damals die Hauptstadt des sogenannten Islamischen Staats in Syrien.
Der Ausnahmezustand in Hannover dauert bis zum nächsten Morgen – dann gibt es Entwarnung: keine Bombe im Stadion, keine versteckten Sprengsätze in der Stadt.
War alles nur blinder Alarm? Wie real war die Bedrohung damals wirklich? Und wurden Verdächtige gefasst? Darüber sprechen Britta Mahrholz und Volker Kluwe in „Terror im Stadion – der Fall des abgesagten Länderspiels“.
True Crime Hannover, der Erfolgspodcast der Neuen Presse, bringt es mit den bisher erschienenen sechs Staffeln auf mehr als 1,5 Millionen Streamings und Downloads. Präsentiert wird das Format von www.visit-hannover.com. 2023 wurde der Podcast mit dem Niedersächsischen Medienpreis ausgezeichnet.
Die Folge „Terror im Stadion – der Fall des abgesagten Länderspiels“ ist zu finden in der NP-App, unter www.neuepresse.de und überall dort, wo es Podcasts gibt – beispielsweise bei Spotify, Amazon oder Audible.