Eigene Parkplätze für Paketwagen
Parkchaos durch Online-Handel: Politik beschließt Lieferzonen in Hannovers Innenstadt

Viele Pakete, aber nur wenig Platz: In Hannover-Mitte werden jetzt Ladezonen eingerichtet, um das Parken in zweiter Reihe zu unterbinden.Symbolfoto: Andreas Arnold/dpa
Hannover. Die Ladezonen für Lieferdienste nach Vorbild von Linden-Nord machen Schule: In den Mitte-Quartieren Lange Laube und Odeonviertel richtet die Stadt auf Beschluss des Stadtbezirksrates Mitte nun Ladezonen ein, die so dimensioniert sind, dass darauf auch kleinere Lastwagen parken können.

Der zunehmende Onlinehandel hat längst zu einer deutlichen Steigerung der Menge von Paketen geführt, die Lieferdienste in die Wohnviertel transportieren. Das bringt Probleme mit sich, denn immer wieder werden Geh- und Radwege von Fahrzeugen der Logistikunternehmen blockiert, oder sie parken in der zweiten Reihe – ein Ärgernis gerade in engen Straßen.

Um diesen Verkehrsstau zu verhindern, hatte die Ratspolitik vor mehreren Monaten stadtweit die Einrichtung fester Lieferzonen beschlossen. Sie werden jetzt nach und nach in den stark bewohnten Stadtvierteln umgesetzt. Linden-Nord bildete den Anfang.

Bei der Umsetzung setzt die Politik auf das neue Verkehrszeichen 230, das im Sommer 2024 in die Straßenverkehrsordnung aufgenommen wurde. Es ist speziell dafür vorgesehen, Bereiche für das Be- und Entladen zu kennzeichnen. Damit ist die Vorgabe verbunden, dass die Auslieferung ohne Verzögerung durchgeführt werden muss. Wichtig für die Anwohner: In der Nacht dürfen sie weiter in ihrem Quartier parken.

Bereits Anfang September hatte der Bezirksrat-Mitte für die Quartiere Lange Laube und Odeonviertel Anwohnerparkplätze ausgewiesen, um das Parken besser zu regeln.

Vor allem an der Situation in der Langen Laube hatte es immer wieder Kritik gegeben. Sie ist eine Fahrradstraße, seit April ist die Durchfahrt für Autos bis auf wenige Ausnahmen sogar ganz verboten.

In der Realität funktionierte das allerdings oft nicht – immer wieder wird dort illegal geparkt. Das Anwohnerparken soll einen Beitrag dazu leisten, dass sich die Situation verbessert.

Bisher zieht das Quartier rund um die Lange Laube immer noch viel Parksuchverkehr an, weil es etwa in der nördlich angrenzenden Hausmannstraße noch kostenfreie Parkplätze gibt. Diese sollen künftig rund um die Uhr ebenfalls nur noch Anwohnerinnen und Anwohnern zur Verfügung stehen. Das gilt auch für die südlich von der Langen Laube abgehende Bergmannstraße sowie für Teile der Escherstraße und der Otto-Brenner-Straße.

In der westlichen Escherstraße setzt die Stadt auf ein Konzept, bei dem Anwohner rund um die Uhr kostenlos parken dürfen und Auswärtige mit Parkschein maximal 2,5 Stunden.

Das gilt auch für die Westseite der Stiftstraße. Auf der Ostseite der Stiftstraße wird Parken grundsätzlich nicht mehr erlaubt sein. Weil in der Langen Laube selbst seit April das Parken generell verboten ist, wird es keine legalen, kostenlosen Parkplätze mehr für Auswärtige in der neuen Anwohnerparkzone geben.

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