„Ein Ruck zum Lesen“
Stadt Hannover und Neue Presse unterstützen Grundschüler mit einem neuen Projekt

Große Auswahl: Ist der richtige Lesestoff erstmal gefunden, wird so manches Kind doch noch zum begeisterten Bücherfan.Foto: Patrick Pleul/dpa
Hannover. Die Zahlen sind alarmierend: In Deutschland kann etwa ein Viertel der Kinder in vierten Klassen nicht gut lesen. So erreichen 25 Prozent der Kinder nicht das Mindestniveau beim Textverständnis, das für die Anforderungen im weiteren Verlauf der Schulzeit nötig wäre. Das hat unter anderem die Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung IGLU bestätigt.

Umso wichtiger: Diese Kinder fürs Lesen zu begeistern. „Frühzeitige Leseförderung verbessert Lese- und Lernerfolge und erhöht Chancengleichheit. Lesen und Geschichten erzählen und verstehen fördert Phantasie, Empathie und kulturelles Verständnis. Mit einer guten Lesekompetenz gelingt eine selbstbestimmte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, sie ist die Grundlage für Bildung und persönliche Entwicklung“, betont Kultur- und Bildungsdezernentin Eva Bender.

Mit der Neuen Presse hat die Stadt Hannover eine Leseinitiative gestartet. „Ein Ruck zum Lesen“ heißt das Pilotprojekt, das sich an Grundschüler im Ganztag richtet und in Kooperation mit der Stadtbibliothek, den Ganztagsträgern, dem Friedrich-Bödeker-Kreis und weiteren gestartet ist.

Das Projekt ist zunächst als AG-Angebot konzipiert. Dabei sollen Kinder angesprochen werden, denen das Lesen nicht leicht fällt. Sie sollen beim Lesenlernen unterstützt und in der Lesegeschwindigkeit gestärkt werden – durch Lesespiele, Lesetraining, aber auch durch den kreativen Umgang mit Sprache und Büchern.

Alle Kinder bekommen eine Lesetasche mit Büchern, jede AG eine Bücherkiste mit Lesespiele, Kinder- und Sachbüchern. Die Grundschulkinder können einen Schriftsteller einladen, sie bekommen einen Leseausweis der Stadtbücherei, erhalten eine Bibliotheksführung, können am Bilderbuchkino teilnehmen und mehr.

Sie lernen den Kinderblog Hannover kennen, im Medienzentrum können sie lernen, worauf es bei Comics ankommt oder wie man einen Podcast spannend gestaltet. Für die Ganztagskräfte, die das Angebot begleiten, gibt es Fortbildungen zur Lesemotivation.

In der Neuen Presse wird es ein großes Netzwerktreffen für Lehrkräfte geben. Außerdem wird es im zweiten Schulhalbjahr eine große NP-Lesung für die Kinder mit einem prominenten Kinderbuchautor oder -autorin geben. Und im Rahmen des Projektes „NP in der Grundschule“ können die Kinder in der Redaktion der Neuen Presse erleben, wie Reporter arbeiten und eine Zeitung entsteht.

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