Stauden als
farbenfrohe Beet-Begleiter
Nicht nur das Laub der Bäume färbt sich im Herbst bunt.
Schauen Sie ruhig mal nach unten.

Die Chinesische Bleiwurz verbreitet sich als Bodendecker wie ein hübscher Teppich und lässt Unkraut keinen Platz.Foto: Stefanie Syren

Wer im Herbst einen rundum farbenfrohen Garten haben möchte, sollte ruhig auf mehreren Ebenen denken. Denn Stauden können die bunten Blätter der Bäume wunderbar ergänzen. Es lohnt sich, diese weitgehend unbeachtete Seite der vergleichsweise kleinen Pflanzen zu entdecken.

Bei Bäumen und Sträuchern ist es üblich, auf eine attraktive Herbstfärbung zu achten. Dabei bieten auch einige Stauden im Herbst ein furioses Finale bunter Blätter. Bei einem Besuch in Schaugärten oder gut sortierten Gärtnereien können Sie die Vielfalt der Stauden mit Herbstfärbung entdecken und nach Hause in den Garten holen.

Ob als Pflanzpartner zu Rosen oder flächig gepflanzt: Geranium, wie die Gattung Storchschnabel botanisch heißt, bietet eine große Vielfalt an Arten und Sorten für verschiedene Standorte.

Das Hauptkriterium beim Kauf ist meist die Blütenfarbe. Und die Blätter? Sie sind grün, monatelang. Einige Blätter wechseln die Farbe, sobald die Temperaturen im Herbst sinken. Zu diesen Hinguckern gehört der Sibirische Storchschnabel (Geranium wlassovianum). Sein Laub leuchtet im Herbst rot, und auch sonst lohnt sich diese Art für sonnige Beete. Seine violettblaue Blüte zeigt er von Juli bis September.

Etwas früher, von Juni bis August, blüht der Blut-Storchschnabel (Geranium sanguineum), der an sonnigen Standorten je nach Sorte eine gelbe bis rote Herbstfärbung bietet. Die Blütenfarbe der Sorten reicht von Weiß bei Album über Zartrosa bei Apfelblüte bis zu leuchtendem Pink bei der Sorte Elsbeth.

Als unkomplizierter Bodendecker für sonnige bis halbschattige Standorte bietet sich der Cambridge-Storchschnabel (Geranium x cantabrigiense) Berggarten an. Er blüht zwischen Mai und Juli in Rosa und wandelt seine Laubfarbe im Herbst von grün nach rot.

Die Blüte der Pfingstrosen (Paeonia lactiflora) im Mai und Juni gehört zu den unübersehbaren Höhepunkten der Saison. Dass auch seine Blätter die Blicke auf sich ziehen, beweist der Klassiker schon im Frühjahr: Wenn die meist rötlich gefärbten Austriebe von der Frühlingssonne angeleuchtet aus der Erde spitzen. Viele Monate später überraschen die Blätter einiger Sorten erneut und leuchten in Gelb- und Rottönen.

Die Sorte Inspector Lavergne zeigt nach der roten Blüte im Herbst kupferfarbenes Laub, ebenso wie die weiß und mit rötlicher Mitte blühende Sorte Festiva Maxima. Die Gattung Paeonia bietet noch viele weitere Sorten, die ihr Laub im Herbst intensiv färben. Da dieser Pluspunkt bislang häufig nur Kennern bekannt ist, lohnt es sich, in einer gut sortierten Stauden-Gärtnerei danach zu fragen.

Mit dem Geißbart (Aruncus) gibt es auch einen Herbstfärber für halbschattige bis schattige Lagen, der vor allem für seine weißen Blütenkerzen im Frühsommer bekannt ist. Die Sorte Horatio leuchtet im Herbst goldgelb und schmückt den Garten mit ihren Samenständen den ganzen Winter über.

Während Pfingstrose und Geißbart zu den hoch aufragenden Stauden gehören, rollt die Chinesische Bleiwurz (Ceratostigma plumbaginoides) einen dichten Teppich auf sonnigen Beeten aus. Sie wird als Bodendecker verwendet. Wo sie sich etabliert, hat Unkraut kaum eine Chance. Über diesen rein praktischen Aspekt hinaus ist sie vor allem schön: Ihre blauen Blüten öffnet sie von August bis Oktober. Damit vollbringt sie das Kunststück, Blüten und rötliche Blattfärbung gleichzeitig zu zeigen.

Einige der besonders attraktiven Herbstfärber werden noch relativ selten gepflanzt. Und das, obwohl sie völlig unkompliziert sind. Das dürfte vor allem daran liegen, dass man sie bislang noch nicht überall kaufen kann. In vielen Staudengärtnereien sind sie aber problemlos erhältlich. Zu den besonders lohnenden Entdeckungen zählt die Dreiblattspiere (Gillenia trifoliata). Sie gedeiht an sonnigen bis halbschattigen Standorten und leuchtet im Herbst in Kupferrot bis Orange. Die aus Nordamerika stammende Staude zeigt im Frühsommer weiße Blüten, die auf langen Stielen wie Sterne zu schweben scheinen und den Staudenbeeten natürliche Leichtigkeit verleihen.

Ebenfalls aus Nordamerika stammt der Blausternbusch (Amsonia tabernaemontana), der zwar dicht und buschig wächst, aber ebenfalls zu den Stauden zählt. Während die rund 80 Zentimeter hohe Art im Herbst goldgelb leuchtet, zeigt sie im Juni himmelblaue Blüten. Obwohl die Pflanze am besten auf frischen Böden gedeiht, verträgt sie vorübergehende Trockenheit.

Wenn Sie Ihre Favoriten in einer Gärtnerei entdeckt haben, könnten Sie diese noch in diesem Jahr einpflanzen. Solange der Boden nicht gefroren ist, wachsen die Stauden gut an. Derzeit gepflanzte Stauden starten mit einem Vorsprung in das nächste Gartenjahr. Zur Blütezeit im Frühsommer und Sommer sind sie schon gut verwurzelt und haben sich entsprechend kräftig entwickelt. Die leuchtende Farbe ihrer Blätter kommt als später Pluspunkt nach der Blüte hinzu.



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