Am Übergang von der Südstadt zur Bult soll bis 2027 ein ungewöhnlicher Bau wachsen. 83 Meter lang, aber nur 14 Meter tief passt sich die Immobilie dem extrem schmal geschnittenen Grundstück an der Bahnböschung an.
„Es war ein jahrelanger Kampf gegen Rückschläge, Verzögerungen und unerwartete Widerstände“, sagte Barynia Bothe, die das Millionenprojekt gemeinsam mit ihrer Schwester Anissa stemmt, anlässlich des Spatenstichs. „Doch wir haben nie aufgehört, an unsere Idee zu glauben.“ Beide sind Töchter von Susanne Bothe, nach der die Tanzschule dieses Familienzweigs benannt ist.
Mindestens zweimal musste das Projekt komplett umgeplant werden. Anfangs führten nach Auskunft der Bauherrinnen widersprüchliche Aussagen der Bahn zu massiven Verzögerungen. Die hat nicht nur ihre Gleise in direkter Nachbarschaft, sondern es gibt zusätzlich auch Planungen für den Ausbau eines S-Bahnhofs als Umsteigepunkt direkt über der Üstra-Station Braunschweiger Platz. Fehlende Grenzabstände und unklare Absprachen erschwerten die Bebauung.
Danach gab es dem Vernehmen nach erhebliche Probleme und immer neue Verzögerungen mit der Baugenehmigung, wobei allerdings die Schwestern Bothe nie öffentlich sagen wollten, wer für diese Verzögerungen verantwortlich zeichnet.
Fakt ist: Geplant wird seit 2018. Zwischenzeitlich war eine Eröffnung für 2023 angepeilt. Nun soll die Fertigstellung 2027 erfolgen. „Wenn wir die Türen öffnen, liegt hinter uns fast ein Jahrzehnt von der ersten Idee bis zur Umsetzung – das ist viel länger als gedacht“, sagt Anissa Bothe. Sie versucht, dem etwas Positives abzugewinnen. Man sei überzeugt: „Das Warten wird sich lohnen.“
Der Projektverlauf habe gezeigt, dass Anpassungsfähigkeit und Durchhaltevermögen entscheidend seien, um dieses ambitionierte Vorhaben in Hannover erfolgreich umzusetzen, hieß es beim symbolischen Spatenstich, zudem unter anderem Rathauschef Belit Onay (Grüne) und der Südstadt-Bult-Bezirksbürgermeister Ekkehard Meese (Grüne) gekommen waren.
Die ri-Architekten aus Burgwedel haben trotz des schmalen Grundrisses mehrere Tanzsäle, große Loungebereiche und zusätzlichen Raum in einem Staffelgeschoss geschaffen. Das Unternehmen Geisler-Bau aus Neustadt am Rübenberge errichtet die Immobilie.