Der Andrang auf die Finals hat weiter zugenommen, besonders die Randsportarten hoffen auf mediale Aufmerksamkeit. Nicht alle schafften es ins Programm, beispielsweise Lacrosse. Da holten die Frauen des DHC bei den Finals in Dresden Silber. Weil im nächsten Jahr zeitgleich die WM ansteht, ist Lacrosse raus. „Die besten Athleten einer Sportart müssen dabei sein, das ist eine Voraussetzung“, so Boßdorf.
Weil Hannover kein geeignetes Stadion für die Leichtathletik hat, weicht der DLV für die deutsche Endrunde nach Wattenscheid aus. Eine Disziplin jedoch dürfte einen Gastauftritt haben: Der Dreisprung mit Vizemeisterin Kira Wittmann von Hannover 96 soll hinter dem Rathaus ausgetragen werden.
Andere Sportarten rücken auf, in denen Hannover ebenfalls stark ist. Beach-Wasserball (mit kleinerem Feld und kleineren Toren sowie nur drei Feldspielern) wird im Maschsee gespielt, in der traditionellen Variante holte Waspo 98 Pokal und Meisterschaft. Die Schwimmer sind mit ihrer regulären Endrunde zwar schon im April im Becken, extra für die Finals gibt es ein neues Format für sie. Schwimmen steht im Stadionbad an, das für offizielle Titelkämpfe des DSV zwei Bahnen zu wenig hat.
Neu sind neben Wasserball auch Segeln, Rapid Surfing (Leinewelle), Gewichtheben (Swiss Life Hall), Flag Football und Beachvolleyball. Nachgerückt war Siebener-Rugby, Hannovers erfolgreichste Teamsportart in Dresden. Germania List gewann bei den Männern, 78 holte Bronze, die Listerinnen feierten Silber. Die Veranstalter errichten im Erika-Fisch-Stadion eine zusätzliche Tribüne und kalkulieren mit insgesamt 5500 Zuschauern allein für Rugby.
Der jüngst am Nordufer gefeierte Maschsee-Triathlon soll wie vorgesehen am Steinhuder Meer bleiben. Die Deutsche Triathlon-Union hatte für einen Umzug plädiert und dafür als einen wichtigen Grund die mögliche Gefahr durch Blaualgen angeführt. „Wir wollen ausdrücklich auch die Region an den Finals beteiligen, so sind die Planungen“, sagte Boßdorf. Sollte ein Problem mit den Blaualgen entstehen, „werden wir sehr schnell einen Plan B initiieren“.
Zu kleinen Änderungen im Programm kann es kommen, fest steht für Oberbürgermeister Belit Onay: „Wir wollen den Menschen ein weiteres Sommermärchen schenken.“ Onay nannte die Finals das größte Sportereignis in Hannover seit der Fußball-WM 2006. „Die gesamte Region Hannover von der Landeshauptstadt bis zum Steinhuder Meer wird ein erstklassiges Zuhause für den deutschen Spitzensport werden“, sagte Regionspräsident Steffen Krach.
Einen wichtigen Helfer haben die Finals bereits gefunden, die Firma Rossmann ist ein Hauptsponsor. Sie unterstützt bereits 3x3-Basketball und damit Olympiasiegerin Marie Reichert, die für die TKH-Luchse spielt.
Viel Unterstützung kommt von den Clubs aus Stadt und Region, lobte Boßdorf. Bei einer Infoveranstaltung waren mehr als 200 Vereinsvertreter dabei, um zu erfahren, wie sie sich einbringen können. „Das haben wir vorher noch nie gehabt“, betonte Boßdorf.