„Die Aufnahmen sind sehr aufwendig gemacht“, sagt Peter Stettner, der langjährige Leiter des Filminstituts Hannover. Er hat sich mit dem historischen Bildmaterial beschäftigt. Die Schwarzweißaufnahmen wurden 1939 für den etwa 17 Minuten langen Film „Heeresreit- und Fahrschule Hannover“ aufgenommen. „Dessen Regisseur Wilhelm Prager war in seiner Zeit ein wichtiger Kulturfilmemacher“, sagt Peter Stettner.
Die Kavallerieschule mit ihren bis zu 400 Pferden war einst der Stolz der Stadt. Hannover galt als „Hauptstadt der Reiterei“. Die Namen von Husaren- und Dragonerstraße erinnern bis heute an die militärische Einrichtung, in der auch der spätere Hitler-Attentäter Stauffenberg ausgebildet wurde.
In diesem Jahre feiert Hannover das 350-jährige Bestehen des Großen Gartens. Aus diesem Anlass präsentiert das Filminstitut im Kino im Künstlerhaus am 28. Mai um 18 Uhr drei Filmdokumente, die teils noch nicht öffentlich in Hannover zu sehen waren.
Neben dem Film mit den Welfenkutschen ist dabei auch „Der Große Garten“ zu sehen. Dieser mit großem Aufwand produzierte Film von Regisseur Herbert Seggelke zeigt Bilder der barocken Gartenanlage zu Händels Wassermusik.
Im Jahr 1965 war er ein Gastgeschenk der Stadt an Queen Elizabeth II., die in jenem Jahr Hannover besuchte – und der Film erhielt eine Oscar-Nominierung der Bundesrepublik.
Der dritte Film, der im Koki gezeigt wird, entstand schon ein Jahr davor. „Königliche Spiele“ von Horst Latzke zeigt eine Ballettinszenierung der legendären Yvonne Georgi im Großen Garten.
Das Filminstitut Hannover an der Expo-Plaza, das zur Hochschule Hannover gehört, verwahrt rund 750 Regalmeter mit Filmrollen, Plakaten und Drehbüchern. Es sorgt dafür, dass diese Filmschätze erforscht und digitalisiert werden, um sie für die Nachwelt zugänglich zu machen.
Karten für den Herrenhausen-Filmabend gibt es im Kino im Künstlerhaus in der Sophienstraße. Präsentiert werden die drei Herrenhausen-Filme dort am 28. Mai um 18 Uhr von Peter Stettner.