Ein Schaufenster für die Musikszene der Stadt
Zehn Jahre „Unesco City of Music“: Der Musik-Kiosk am Kröpcke ist eröffnet – mit einem Ticketshop von NP und HAZ

Willkommensgruß: Sven Dey und Marcus Rausch (vorn, links und rechts) sowie Chefkoch Oliver Hodemacher (hinten, Mitte) vom Mövenpick im Café „Kröpcke“ brachten eine Torte vorbei. Inga Samii (Fachbereich Kultur, Zweite von links), OB Belit Onay und Dezernentin Eva Bender freuen sich.Foto: Tobias Woelki
Hannover. Flamingo-Stelzenläufer, karibisch anmutende Livemusik von Mystical Mo und Acid Burrito, dazu Weihnachtsgebäck, Glühwein und Punsch. Und sogar eine Riesentorte von Mövenpick. Die brachte Gastronom Dietmar Althof vom Café „Kröpcke“ als Nachbar vorbei – für alle Gäste zum Probieren. Klotzen statt kleckern: Mit viel Tamtam, dem Oberbürgermeister, der Kulturdezernentin und sogar einem siebenfachen Grammy-Gewinner wurde am Sonnabend, 7. Dezember, der Musik-Kiosk am Kröpcke eröffnet.

Die Grammys des hannoverschen Toningenieurs Wolf-Dieter Karwatky können Besucher und Besucherinnen jetzt im Musik-Kiosk bewundern. Ebenso wie weitere wichtige Devotionalien aus der hannoverschen Musikwelt – etwa die Gitarre von Scorpions-Sänger Klaus Meine oder eine Partitur von Starpianist Igor Levit. Denn das ist der Musik-Kiosk: ein Schaufenster der hannoverschen Musikszene, eröffnet zu einem besonderen Jubiläumsjahr.

Seit zehn Jahren ist Hannover eine „Unesco City of Music“. Das will die Stadt mit dem Kiosk jetzt öffentlichkeitswirksam deutlich machen. Und ist auch ein bisschen stolz darauf: „Einen Musik-Kiosk gibt es nur hier in Hannover, bundesweit sonst nirgendwo“, betonte Hannovers Kulturdezernentin Eva Bender.

Im Prinzip ist der Kiosk eine Art Minimuseum – auf 45 Quadratmetern. Aber die Größe sei egal, auf die Inhalte komme es an, findet Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne). „Hannover hat musikalisch so viel zu bieten. Eine echte Kulturhauptstadt im Herzen von Europa – das sind wir.“ Das Stadtoberhaupt meinte damit sowohl die Erfindung der Schallplatte in Hannover, die einst Emil Berliner gelang, als auch die Vielfältigkeit der aktuellen Musikszene in der Stadt. „Der Musik-Kiosk ist jetzt die Bühne für unsere Kulturakteure.“

In Kiosken begegnet man sich auf Augenhöhe und tauscht sich aus – das soll nun auch am Kröpcke so sein. Bender bezeichnete den Kiosk als „Wohnzimmer der lokalen Musikszene“, in dem es Jamsessions gebe, Diskussionen, Table-Quiz und Angebote der Musikschule. „Kommen Sie vorbei und informieren Sie sich“, forderte sie die rund 100 Eröffnungsgäste und Schaulustigen auf.

Weitgehend verborgen blieb ihnen, dass Unbekannte in der Nacht von Freitag auf Sonnabend einige beleuchtete Schaukästen zur „Unesco City of Music“ direkt vor dem Kiosk beschädigt hatten. In Handarbeit war dieser Schaden noch vor der Eröffnung zunächst notdürftig repariert worden.

Auch das gibt es im Musik-Kiosk am Kröpcke: Der Ticketshop von HAZ und NP verkauft Eintrittskarten für alle Veranstaltungen in Hannover und bundesweit – immer dienstags bis samstags von 12 Uhr bis 18 Uhr. Dies sind auch die Öffnungszeiten des Kiosks. Er bleibt bis Oktober 2025 an Ort und Stelle.

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