Jetzt lädt er alle Radfahrenden ein, ihn auf seiner letzten Tagesetappe am heutigen Sonnabend, 29. Juni, zu begleiten. Treffpunkt für die gemeinsame Rückfahrt ist um 12 Uhr, am Celler Schloss. „Mitradler sind auf diesen Kilometern gerne gesehen“, spricht Andreas Beneke die Einladung aus. Er will die letzte Etappe gemütlich bestreiten: „Über eine zahlreiche Begleitung würde ich mich freuen!“
Insgesamt sei die Tour super gelaufen. Überall auf der Welt traf er helfende Menschen, viele boten ihm eine Übernachtung an, luden ihn zum Essen ein, zeigten ihm Land und Leute. Weihnachten verbrachte er bei strahlender Sonne in Namibia, in Brasilien merkte er schnell, dass Fahrradfahren eher einem Überlebenskampf glich, weil insbesondere die Lkw keine Rücksicht auf Radler nahmen. In Washington traf er zufällig Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) vorm Kapitol, sprach ihn an und machte ein Foto mit ihm.
Und er zeigte nicht nur auf dem Sattel Höchstleistungen: In Südafrika startete er beim Soweto-Marathon, in Boston spontan im Halbmarathon. Einzig mit Australien haderte er ein wenig: Das lag aber nicht an den Menschen dort, sondern daran, dass es permanent geregnet hat.
Dafür wurde er dann in Korea von der Radfahrfreundlichkeit überrascht: So gibt es in dem Land ein landesweites Radfernwegenetz abseits des Autoverkehrs, Stempelstellen für Radfahrer im gesamten Land und eine Medaille für die gefahrenen Kilometer. Und auch in Japan zeigten sich die Menschen hilfsbereit: „Auf meiner ganzen Radreise in Japan wurde ich nicht einmal angehupt.“
Letzter Aufenthalt vor Europa war Hannovers Partnerstadt Hiroshima. Dort wurde der Hannoveraner im Friedenspark von einer Delegation empfangen, die ihn zu einem Empfang im internationalen Konferenzzentrum einlud: Das ist gelebte Partnerschaft.
Glockseelehrerin Kai Anke Hornbruch ist bereits im Frühjahr zurückgekehrt. Sie war im Rahmen eines Sabbaticals allein mit dem Fahrrad durch 19 Länder bis nach China gefahren.
18.222 Kilometer ist sie gefahren und hat dabei Länder wie Ukraine, Georgien, Armenien, die Türkei, Iran, Usbekistan und Tadschikistan mit dem Pamirgebirge, durchfahren. „Meine fünf einsamsten Tage im absoluten Nichts.“ Zwei Berge bestieg sie auf ihrer Tour, den 5165 Meter hohen Ararat in der Türkei und den 5610 Meter hohen Damavand im Iran.
Schließlich ist sie bis China gekommen, schaute sich Hongkong an, um sich dann auf der Insel Hainan zu erholen und innezuhalten. Oft hat sie gezeltet, je weiter sie gen Osten kam, wurde sie aber auch von den Menschen auf der Strecke spontan eingeladen.
Über all ihre Erlebnisse, Erfahrungen und außergewöhnlichen Begegnungen hält sie am morgigen Sonntag, 30. Juni, einen Vortrag mit vielen Bildern im „Kino im Künstlerhaus“ um 11 Uhr.
Karten kosten 10 Euro, ermäßigt 8, es gibt sie unter Telefon (0511) 16 84 55 22 und an der Tageskasse.