Konzentrieren Sie sich stattdessen doch lieber auf vergleichsweise einfache Arbeiten und kümmern Sie sich um jene Gewächse, die bereits im Garten wachsen. Einige belohnen Sie derzeit mit ihren Früchten: Erdbeeren haben im Juni Hochsaison und wandern meist direkt vom Beet in den Mund. Für das Konservieren als Marmelade sind die zumeist überschaubaren Mengen dieser zuckersüßen Köstlichkeiten viel zu schade.
Anders sieht es bei vielen Kräutern aus: Melisse, Minze, Thymian oder Oregano liefern in diesem Monat so viele frische Blättchen, dass Sie wahrscheinlich gar nicht alles verarbeiten und einen Teil davon für den Vorrat schneiden und trocknen können. Dafür ist der Juni ideal: Kurz vor der Blüte schmecken diese Kräuter besonders aromatisch, und sie wachsen auch so schnell wieder nach, dass Sie den ganzen Sommer über weiterhin frische Blättchen ernten werden.
Ihre Blüten ernähren Bienen und andere Insekten und sehen fabelhaft aus. Im Frühsommer ist die relativ trockenheitsverträgliche Staude für sonnige Standorte meist auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung. Sie hüllt die Beete in ihre blauen Blütenwolken ein oder macht als Rosenbegleiter eine gute Figur.
Sobald rund die Hälfte der Blüten welkt, ist es ein guter Zeitpunkt, die Katzenminze (Nepeta) zurückzuschneiden. Sie gehört zu jenen Stauden, die remontieren. Damit ist gemeint, dass sie eine zweite Blüte spendieren, sofern die erste Blüte rechtzeitig durch einen Rückschnitt beendet wird. Das radikale Stutzen – rund eine Handbreit über dem Boden – lohnt sich also und wird mit einer zweiten Blüte im Spätsommer belohnt.
Die kommenden Wochen verbringen auch empfindliche Pflanzen wie Wandelröschen (Lantana) und Passionsblumen (Passiflora) wieder auf Balkon und Terrasse. Anders als in den Beeten können sich Topfpflanzen mit ihren Wurzeln keine Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten erschließen und brauchen Dünger.
Anfang des Monats können Sie auf praktische Langzeitdünger zurückgreifen, die Ihre Pflanzen für die ganze Saison versorgen. Frisch umgetopfte Pflanzen sind hingegen über die neue Erde in den nächsten Wochen ausreichend versorgt. Wie lange, sollte auf der Packung stehen. Üblich sind rund sechs bis acht Wochen. Danach ist es sinnvoll, schnell wirkenden Flüssigdünger zu verwenden. Ein für die ganze Saison ausgelegter Langzeitdünger wird ab Ende des Monats von den Pflanzen meist nicht mehr benötigt. Er würde bis in den Herbst hinein wirken und damit auch dann noch düngen, wenn zusätzliche Nährstoffgaben nicht mehr erwünscht sind.
Am Johannistag, dem 24. Juni, endet die Saison für die feinsäuerlichen Stangen traditionell. Bis dahin wird Rhabarber geerntet und schmeckt als Kompott, Marmelade oder im Kuchen. Was zurückbleibt, sind die riesigen Blätter, die sich wie ein Fächer aus den Stangen entfalten. Sie sind ungenießbar und es lohnt sich nicht, sie in die Küche mitzunehmen.
Im Garten können Sie diese als natürlichen Mulch nutzen: Schneiden Sie die Blätter ab und decken Sie damit abgeerntete Gemüsebeete oder andere Stellen im Garten ab, wo die Erde gerade offen liegt. Ähnlich wie bei einer Mulchfolie keimt unter den großen Blättern weniger Unkraut. Anders als Kunststoff verrotten die Rhabarberblätter im Laufe des Sommers und werten den darunter liegenden Boden auf.
Schon im Mai war die erste Aussaat der Buschbohnen möglich. Der Juni ist aber ebenfalls ein idealer Monat und auch dann empfehlenswert, wenn die ersten Bohnen bereits gesät wurden. Durch mehrmalige Aussaat der Buschbohnen verlängern Sie die Erntesaison und säen dort nach, wo Platz im Gemüsebeet frei geworden ist.
Achten Sie beim Kauf des Saatguts auf fadenfreie Sorten. Besonders leicht lassen sich Buschbohnen vom sogenannten Glucken-Typ ernten. Bei diesen Buschbohnen ragen die Hülsen über die Blätter und sind im Nu gepflückt: Die Sorte Purple Teepee zum Beispiel gehört zu dieser Gruppe, ist fadenlos und hat zudem dunkelviolett gefärbte Hülsen. Beim Kochen färben sie sich zwar wieder grün, doch der deutliche Farbkontrast zum Laub erleichtert die Ernte und sieht im Gemüsebeet zudem sehr dekorativ aus.