Die Anrainer des Innenhofes hätten sich unter dem Motto „KunstRasen – ein kulturelles Public Viewing“ zusammengeschlossen, bestätigt die Stadt Hannover. Neben dem Kommunalen Kino sind das Literaturhaus, der Kunstverein und die Cumberlandsche Galerie im Boot. „Das Kultur-Fußball-Guck-Festival ist zum einen ein gutes Beispiel für die Intensivierung der Zusammenarbeit aller Kultureinrichtungen im Künstlerhaus und zum anderen ein Zeichen der Öffnung des Künstlerhauses hin zu einem lebendigen Begegnungs- und Veranstaltungsort im Kulturdreieck der Stadt“, sagt Kulturdezernentin Eva Bender (SPD).
Bis ins Detail ist das Kulturprogramm noch nicht ausgearbeitet, aber ein paar Punkte stehen schon fest. Zunächst sei man froh, sagt der Leiter des Kommunalen Kinos, Johannes Thomsen, dass die UEFA eine Übertragungslizenz für die komplette EM vergeben habe. Parallel stattfindende Spiele werde man im Innenhof und im Kinosaal zeigen. „Und dann werden wir an spielfreien Tagen Sportfilme wie ,Der Libero’ präsentieren“, sagt Thomsen. Platz auf dem Hof sei für etwa 500 Gäste. Reservierungen seien nicht möglich. Wer früh komme, habe gute Chancen auf einen Platz, sagt Thomsen.
Nicht nur Bier und Bratwurst soll es zu den Spielen geben. Die Public-Viewing-Veranstalter wollen ihren Gästen etwas Besonderes bieten. Je nachdem, welche Teams spielen, wolle man landestypische Speisen zubereiten, sagt Thomsen. „Da kommen dann auch mal Salchichas auf den Grill“, sagt der Kinochef.
Los geht es am 14. Juni mit dem Eröffnungsspiel Deutschland gegen Schottland. Das Schauspielhaus wolle zuvor ein „fußballbezogenes Theaterstück“ aufführen, sagt Thomsen, danach beginne die Fußballparty im Innenhof. Dabei handelt es sich um das Stück „Unsere Elf“, das um 19 Uhr im Schauspielhaus beginnt. Bis 14. Juli dauert die EM. In dieser Zeit sollen Lesungen zum Thema Fußball stattfinden, Kunst-Performances und Partys. „Wir freuen uns riesig“, sagt Thomsen.
Konkreter werden jetzt auch die Pläne der Stadt für das Public Viewing auf dem Raschplatz. Die Stadt hat mehrere Sponsoren gefunden, sodass ab dem Eröffnungsspieltag die Partien auf dem Areal hinterm Bahnhof zu sehen sein werden. Grundlage hierfür sei ein „umfassendes Sicherheitskonzept“, das die Hannover Veranstaltungsgesellschaft (HVG) zusammen mit Stadt, Polizei und Feuerwehr ausgearbeitet habe, wie die Stadt in einer Verwaltungsvorlage schreibt.
Der Raschplatz gilt als schwieriger Ort, da er bis vor Kurzem Treffpunkt von Drogen- und Dealerszene war. Im vergangenen Jahr hatte die Stadt zahlreiche Sport- und Musikangebote auf dem Platz eingerichtet und dadurch die Szene vertrieben. So soll es weitergehen. Nach der EM will die HVG zusammen mit dem Turn Klubb zu Hannover (TKH) ein Sportprogramm auf die Beine stellen. Ein Basketballfeld sowie ein Soccercourt – beides erfreute sich bei Jugendlichen großer Beliebtheit – sollen wieder aufgebaut werden. „Das kostenlose Sportprogramm, das über die Website ,raschplatz-openair’ gebucht werden kann, ist vom 18. Juli bis zum 20. September geplant“, heißt es in der Verwaltungsvorlage.