Derzeit bietet die Stadt vier duale Studiengänge in den Fächern Wirtschaftsinformatik, Bauingenieurswesen, Allgemeine Verwaltung und Soziale Arbeit an. In diesen Studiengängen lösen sich Praxis- und Theoriephasen ab. So kooperiert die Stadt im Fach Wirtschaftsinformatik mit der Leibniz Universität. In jedem Semester lernen die Studierenden drei Monate an der Uni und arbeiten danach drei Monate in der IT- und Kommunikationsabteilung der Stadtverwaltung.
Die Leistungen der Stadt bei den dualen Studiengängen können sich sehen lassen. Studierende bekommen eine monatliche Vergütung. 1600 Euro sind es beispielsweise im erst kürzlich eingerichteten Studiengang Soziale Arbeit. Die Stadt übernimmt auch die Studiengebühren, zahlt Lernmittel und einen Laptop. Zudem gibt die Stadt nach dem erfolgreichen Abschluss eine Übernahmegarantie. „Unseren Nachwuchskräften bieten wir einen Start als Tarifbeschäftigte oder Beamte an“, sagt Baumann.
Einst als „Leibeigenschaft“ verspottet, scheint der Beamtenstatus wieder beliebter zu werden. Man habe einige aussichtsreiche Stellenbewerber in jüngster Zeit verloren, weil sie nicht verbeamtet werden konnten, heißt es aus dem Rathaus. Daher will die Stadt allen Berufseinsteigern jetzt die Wahl lassen. Zudem beschleunigt die Stadt ihre Bewerbungsverfahren. Wochen-, bisweilen monatelange Wartezeiten auf Einladungen zu Auswahlgesprächen – das soll jetzt der Vergangenheit angehören. Innerhalb von 48 Tagen sollen Bewerber eine Angestelltenstelle bekommen, innerhalb von 68 Tagen einen Beamtenposten.
Dafür hat die Stadt ein sogenanntes Karrierecenter eingerichtet. Das ist ein Stab von zehn Mitarbeitenden, die alle Bewerber eng betreuen – eine Mischung aus Headhunting- und Recruiting-Büro, heißt es aus dem Rathaus. Auch Initiativbewerbungen landen auf den Schreibtischen des neuen Teams. Zuvor kam es vor, dass solche Bewerbungen in den Tiefen der Verwaltung versackten und nie beantwortet wurden.