Hannover. Ein Großteil der Parkplätze auf dem Köbelinger Markt soll bleiben, so haben es nach einem hitzigen Streit mit den Grünen im Bauausschuss SPD, CDU und FDP entschieden. Die drei Fraktionen haben sich damit gegen die Pläne von Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) gestellt, der den Platz weitgehend autofrei machen wollte. Für den OB gibt es nun jedoch Unterstützung von unerwarteter Seite: Denn der ADAC und der Auto Club Europa (ACE) stellen sich hinter die Pläne der Stadt.

Natürlich sei der Köbelinger Markt ein beliebter Parkplatz mit kurzen Wegen in die Innenstadt. „Allerdings gibt es im direkten Umfeld mehrere Parkhäuser mit ausreichend Kapazitäten, auch wenn die Wege in die Innenstadt von dort geringfügig länger, aber akzeptabel und zumutbar wären. Insofern könnte man auf den überwiegenden Teil der Parkplätze auf dem Köbelinger Markt durchaus verzichten“, teilt ADAC-Sprecherin Alexandra Kruse mit.

Der ADAC sei der Meinung, „dass der Köbelinger Markt nicht nur aus verkehrlicher, sondern auch aus städtebaulicher Perspektive betrachtet werden“ müsse. Eine Versachlichung der Debatte sei „dringend nötig“, auch, wenn die Positionen der unterschiedlichen Lager legitim und nachvollziehbar seien, erklärt Kruse.„Mit großer Besorgnis“ verfolgt der ACE-Kreisverband Hannover und Umland „die zunehmend zugespitzte Diskussion über die Zukunft der Verkehrssituation in der Landeshauptstadt Hannover“.

Das im Herbst 2022 von der damaligen rot-grünen Ratsmehrheit beschlossene Innenstadtkonzept „machte Hoffnung, dass Hannover als gutes Beispiel einer modernen Großstadt vorangehen könnte“, sagt Uwe Grund, der Vorsitzende des ACE-Kreises.Der ACE befürworte „den Ansatz des Innenstadt- und Mobilitätskonzeptes, den motorisierten Individualverkehr weitgehend aus dem Zentrum herauszuhalten“. Der Auto Club plädiert dafür, „die Debatten wieder auf eine sachliche Ebene zu bringen“.

Gleichzeitig sollten die Informationsangebote der Stadt ausgebaut werden, um hierdurch für mehr Akzeptanz für das gesamte Projekt zu werben.