Feierführer für den Weihnachtsmarkt
Mit seinen 188 Ständen bietet der adventliche Markt in Hannovers Altstadt eine große Auswahl

Hannovers Weihnachtsmarkt Foto: Christian Behrens
Hannover. Ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt ist für viele Menschen fester Bestandteil der Vorweihnachtszeit. Doch während Familien eher Karussells oder Mitmachaktionen suchen, benötigen Gruppen an den Ständen ausreichend Platz. Singles wollen zudem vermutlich etwas erleben und Studenten möglichst günstig über den Markt schlendern. Bei den 188 Buden auf dem Weihnachtsmarkt in Hannovers Altstadt ist für jeden etwas dabei – die Frage ist nur, wo.

Auf der Suche nach spaßigen Karussells werden Familien rund um die Marktkirche fündig. Für 3 Euro pro Fahrt können Kinder auf der Ostseite der Marktkirche auf Pferden oder im Feuerwehrauto ihre Runden drehen. Etwas versteckter liegt ein weiteres, kleineres Karussell zwischen den Buden auf der Westseite, auf der Gruppenstraße gibt es zudem ein kleines Riesenrad. Eine Fahrt kostet dort 3,50 Euro.

Für einekurze Sitzpause oder zum Aufwärmen eignet sich ein Besuch in der Weihnachtsbäckerei, gelegen zwischen der Marktkirche und dem Alten Rathaus. Für 3 Euro können die kleinen Gäste hier kneten, formen und verzieren, was das Zeug hält. Sind die Plätzchen einmal für den Ofen abgegeben, brauchen sie etwa 30 bis 40 Minuten, bis sie fertig gebacken sind und abgeholt werden können.

In dieser Zeit lohnt sich ein Spaziergang über den Mittelaltermarkt am Hohen Ufer. Dort können Kinder handwerklich aktiv werden und Hufeisen schmieden oder Enten angeln. Zudem gibt es direkt neben der Weihnachtsbäckerei einen Märchenwagen, in dem täglich um 16, 17 und 18 Uhr Märchenstunden abgehalten werden.

Etwas zu erleben gibt es jeden Abend im Mittelalterdorf an der Leinepromenade – etwa eine Feuershow um jeweils 18 und 20 Uhr, umherziehende Gaukler oder Musiker. Zudem bietet die Bühne an der Marktkirche ein regelmäßiges Programm mit Chören, Big Bands und einzelnen Künstlern an.

Richtig gemütlich wird es hingegen im Wunschbrunnenwald auf dem Holzmarkt und im Kota (finnisch für Zelt) des finnischen Dorfs auf dem Ballhofplatz. Letzteres lädt mit einer Feuerschale und Tischen zum Verweilen ein. Beide Orte werden mit späterer Stunde zunehmend voll, sodass zusammengerückt werden muss – und vielleicht die ein oder andere Bekanntschaft entstehen kann.

Wem das zu langweilig ist, kann den Weihnachtsmarkt aber auch nutzen, um sich im Axtwerfen, Bogen- oder Armbrustschießen zu messen. Alle drei Stände befinden sich auf dem Mittelaltermarkt, auf der Pferdestraße oder der Roßmühle. Für sieben Schuss werden jeweils 6 Euro fällig.

Ob als Kollegen oder im Verein: Wer als Gruppe auf den Weihnachtsmarkt geht, braucht Stände, die ausreichend Platz für alle bieten und im besten Fall auch noch überdacht sind. Getränkestände, die beides bieten, sind „Bä(h)renstark“ zwischen der Marktkirche und dem Alten Rathaus, das Finnische Dorf, die „Zauber Taverne“ und der Stand „Zur wilden Kirsche“ an der Leinepromenade sowie die „Brauhaus Hütte“ am Weihnachtsbaum. Dort kommen auch herzhafte Speisen auf die Tische. Wer auch mal eine Runde ausgeben möchte, sollte beachten, dass auf dem Weihnachtsmarkt nicht überall Kartenzahlung möglich ist – und zudem jedes Getränk mit einem Becherpfand von bis zu 3 Euro pro Tasse belegt ist. Von den zuvor genannten Ständen ist nur am „Bä(h)renstark“ keine Kartenzahlung möglich.

Soll der gemeinsame Ausflug noch auf einem Gruppenfotofestgehalten werden, bietet der leuchtende Umriss einer Christbaumkugel einen geeigneten Rahmen, die zu diesem Zweck an der Schmiedestraße aufgestellt wurde. Alternativ bieten die Weihnachtstanne an der Marktkirche und die vielen aufgehängten Lichter auf dem Ballhofplatz einen netten Hintergrund.

Für alle, die sich auf dem Weihnachtsmarkt das ein oder andere Heißgetränk gönnen, dabei aber trotzdem ihreGeldbörse schonen wollen, lohnt sich ein Blick in die Kramerstraße und in die Knochenhauerstraße. Dort verkaufen viele der anliegenden Bars und Restaurants – unter anderem die Neue Speisekammer, das Barfuß, das Enchilada oder das Cocktail Corner – Getränke, die günstiger sind als auf dem Weihnachtsmarkt.

Wer trotzdem ein Tässchen an einer Weihnachtsmarkt-Bude trinken möchte, findet den günstigsten Glühwein mit 3,50 Euro für 200 Milliliter am gelben Glühwein- und Glühbier-Stand auf der Knochenhauerstraße. Dort ist allerdings keine Kartenzahlung möglich.

Die Vermutung, dass Stände am Rand des Weihnachtsmarktes günstiger seien, weil dort weniger Standmiete anfalle, lässt sich für die Buden und Stände in der Altstadt nur bedingt bestätigen. So ist der gebackene Schafskäse mit 7,50 Euro am Platz der Weltausstellung tatsächlich etwas günstiger als der für 8,50 Euro in der Knochenhauerstraße – die Bratwurst kostet hingegen überall um die 4 Euro.

Bargeld mitbringen: Besucher des Weihnachtsmarktes müssen sich darauf einstellen, nicht überall mit Karte zahlen zu können. Wer sich davon nicht einschränken lassen möchte, findet im Umkreis des Weihnachtsmarktes Bargeldautomaten: in der Sparkassen-Filiale auf der Rückseite des Alten Rathauses (Karmarschstraße 42), einen Volksbank-Automaten in der U-Bahn-Station Kröpcke und einen ATM im Parkhaus Schmiedestraße.

Treffpunkte vereinbaren: Da es gerade in den Abendstunden wuselig wird, empfiehlt es sich für Gruppen, sich außerhalb des Weihnachtsmarkts zu treffen. Als Treffpunkte eignen sich etwa die Kröpcke-Uhr, das offizielle Eingangstor am Platz der Weltausstellung oder die Ecke Bohlendamm/ Köbelingerstraße am Dublin Inn. Für einen Start am Mittelaltermarkt ist ein Treffen entlang der Leinepromenade günstiger.

Toilettenpausen: Wer nach der einen oder anderen Tasse Punsch mal auf die Toilette muss, findet am Hans-Lilje-Platz 2, nordwestlich der Marktkirche, ein öffentliches Toilettenhäuschen. Ein Toilettengang kostet 50 Cent und muss per Münze am Automaten bezahlt werden.

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