Die jährliche Kürbisdeko ist für viele Familien ein echtes Highlight. Vor allem Kinder lieben es, gruselige oder lustige Gesichter in Kürbisse zu schnitzen oder sie anzumalen. Umso größer ist die Enttäuschung, wenn die kleinen Kunstwerke nach nur wenigen Tagen weich, faul und matschig werden.
Den natürlichen Prozess des Verfalls kann man zwar nicht aufhalten, aber mit einigen Tricks hinauszögern. Das fängt schon bei der Auswahl der Kürbisse an. Die Schale sollte möglichst fest sein und keine ersichtlichen Flecken, Löcher, Risse oder weichen Stellen haben. Das sieht nicht nur hübscher aus, es spricht auch dafür, dass der Kürbis intakt und nicht im Inneren faul ist oder Schädlinge eingezogen sind. Der Stil sollte fest und verholzt sein, keinesfalls lose und braun.
Wer Kürbisse aus dem eigenen Garten ernten möchte, achtet auf trockene, welkende Blätter an den Ranken. Kürbisse, frisch aus dem Garten, sollten nach der Ernte noch zwei oder drei Tage an einem warmen, trockenen Ort nachgetrocknet werden, bis der Stiel holzig ist. Bei gekauften Exemplaren ist das in der Regel nicht notwendig. Ein hohles Geräusch beim Klopfen auf den Kürbis deutet auf ein reifes Exemplar hin.
Bis zum Schnitzen sollten die Kürbisse im Idealfall in einer Umgebung gelagert werden, die kühl (10–15 Grad), trocken (unter 60 Prozent Luftfeuchtigkeit) und gut belüftet ist. Um Druckstellen zu vermeiden, nutzen Sie ein trockenes Handtuch, Kartonstücke, eine Schicht Stroh oder Ähnliches als Unterlage.
Unversehrte Kürbisse halten sich so problemlos acht bis 12 Wochen, je nach Sorte sogar bis zu einem Jahr. Anders verhält es sich mit geschnitzten Halloween-Kürbissen. Kürbis-Fratzen bleiben fünf bis zehn Tage frisch, legen Sie also nicht zu früh los.
Nicht jede Sorte ist geeignet zum Schnitzen. Der Kürbis sollte eine gewisse Größe haben, sonst wird das Arbeiten nicht nur wegen filigraner Schnitzereien schwierig, das Fruchtfleisch lässt sich zudem schwerer lösen. Ebenso vereinfacht eine eher glatte Oberfläche das Schnitzen von feineren Motiven.
Hokkaido-Kürbis: leuchtend orange, feste Schale, festes Fruchtfleisch, enthält weniger Wasser und bleibt so länger in FormHalloween-Kürbis (Ghost Rider/Jack O’Lantern): meist groß, speziell zum Schnitzen gedacht, Schale lässt sich leicht bearbeitenMuskat-Kürbis: kann sehr groß werden (bis zu 30 Kilogramm), gerippte Schale, sieht hübsch aus, kann aber das Schnitzen erschweren, selten im Ganzen zu kaufenButternut-Kürbis: längliche Form, sehr glatte Oberfläche, oft faseriges Fruchtfleisch erschwert das SchnitzenWer gern etwas Neues probiert, kann es mit den Geheimtipps Big Max, Harvest Princess F1 oder Tom Fox versuchen, die ähnlich wie der Halloween-Kürbis Ghost Rider speziell für das Schnitzen gedacht sind.
Die Schale dient als Schutzbarriere vor Luft, Licht, Bakterien, Pilzen und Schädlingen. Wenn wir diese beim Schnitzen zerstören, kann es zu Fäulnis kommen. Insgesamt gibt es drei Hauptgründe, die zum Verfall führen: Schimmel, Bakterien und Austrocknung. Diesen gilt es entgegenzuwirken.
Kürbisse bestehen zum Großteil aus Wasser. Dieses hilft ihnen dabei, die Form zu halten. Besprühen Sie den fertig geschnitzten Kürbis täglich mit kaltem Wasser. Auch ein Wasserbad kann zu neuer Festigkeit verhelfen. Dazu den Kürbis mit der geschnitzten Seite nach unten für einige Stunden ins kalte Wasser legen. Im Anschluss gründlich trocknen.
Waschen Sie die Außenseite schon vor dem Schnitzen gründlich ab. Auch das benutzte Messer oder Werkzeug sollte vorab desinfiziert werden, etwa mit heißem Wasser oder Alkohol. Höhlen Sie den Kürbis gründlich aus, gerade Fruchtfleischreste schimmeln schnell.
Nach dem Schnitzen hilft mit Essig, Zitronensaft/Zitronensäure oder Bleiche angereichertes Wasser. Wischen Sie den Kürbis innen und außen mit der Lösung ab und trocknen Sie ihn. Das entfernt Keime und Bakterien und beugt Schimmel vor. Essig und Zitrone werden im Verhältnis 1:1 mit Wasser gemischt, bei Bleiche gilt es mit einer Mischung von 1:10 sparsamer zu sein.
Da insbesondere die Schnittflächen den Kürbis anfällig machen, hilft es, diese zu versiegeln. Umweltfreundliche Lösungen sind Vaseline oder Pflanzenöl. Alle offenliegenden Stellen sollten nach dem Trocknen eingerieben werden. Es gibt auch spezielle Kürbisschutzsprays, die Schimmelbildung und Austrocknung verlangsamen sollen. Diese können mit 100 Milliliter Wasser, 100 Milliliter Wasserstoffperoxid und zehn bis 20 Tropfen Zitronenöl auch selbst hergestellt werden.
Auch Haarspray oder Acryllack eignen sich zum Versiegeln der Schnittflächen. Tragen Sie das Produkt großzügig auf und wiederholen Sie dies bei Bedarf. Nach Halloween müssen so behandelte Kürbisse im Restmüll und nicht im Kompost entsorgt werden.
Ständig wechselnde Temperaturen schaden Kürbissen. Setzen Sie daher auf batteriebetriebene LED-Lichter oder Lichtstränge. Im Gegensatz zu Kerzen entwickeln diese nur eine geringe Wärme. Es gibt auch LED-Kerzen mit Flackereffekt, die im Kürbis kaum von echten Kerzen zu unterscheiden sind.