Als der Hausnotruf (HNR) 1985 in seinen Anfängen stand, gehörte Gerd Rauhut zu denjenigen, die an das Potenzial des neuen Projekts glaubten. Bis heute unterstützt der mittlerweile 76-Jährige diesen Service und hat seine Entwicklung über Jahrzehnte maßgeblich mitgestaltet. Inzwischen ist er Rentner und trotzdem weiterhin mit 60 Monatsstunden als Techniker für den HNR-Service tätig. Südlich von Hannover sorgt er bei den Kunden vor Ort für die Reparatur und zuverlässige Funktion von Basisstation und Handsender. Den Austausch mit der Kundschaft schätzt er sehr: „Man erlebt viel Dankbarkeit. Es geht nicht nur um eine technische Dienstleistung. Man erfährt auch zahlreiche Lebensgeschichten und versteht, wie wichtig es ist, einfach da zu sein und was die Menschen im Alltag brauchen, um sich sicher zu fühlen.“
Als junger Rettungsassistent der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. in Hannover lernte Gerd Rauhut den Hausnotruf kennen. „Mein Chef fragte mich, ob ich Interesse habe, diesen Service mit aufzubauen und zu betreuen.“ Damals standen drei Kunden auf der Liste, die eine klobige, graue Apparatur in ihrem Zuhause hatten. „In den ersten Jahren erschien in meinem Melder die Nummer des HNR-Geräts, dann musste ich auf einer ausgedruckten Liste den entsprechenden Kunden und die Adresse suchen“, erinnert sich Gerd Rauhut. Vierzig Jahre später hat sich vieles verändert. Die Technik ist digital geworden, die Zahl der Kundinnen und Kunden in Niedersachsen ist auf mehr als 50.000 gestiegen. Und eine neue Generation wächst in die Arbeit mit dem Hausnotruf hinein.
Eine von ihnen ist Lara Hagedorn (21). Ihr Weg zu den Johannitern begann vor vier Jahren als ehrenamtliche Helferin im Katastrophenschutz in Langenhagen. 2023 absolvierte sie dort einen Bundesfreiwilligendienst im Rettungsdienst und ließ sich dabei zur Rettungssanitäterin ausbilden. Inzwischen studiert sie Medizin. Schichten im Hausnotruf übernimmt sie meist am Standort Burgdorf. Dort sieht es fast aus wie in einer normalen Wohnung mit einem Sofa, einem Fernseher und einer kleinen Küche. Der Unterschied: An einer Wand hängen, gut geschützt durch ein zweifaches Sicherungssystem, die Schlüssel aller Kunden. Ist jemand in Not und drückt bei sich zu Hause auf den Knopf, wird sie von der Zentrale alarmiert und fährt sofort los.
Wenn sie ankommt, sichtet Lara Hagedorn die Situation, hilft den Menschen, prüft die Vitalparameter. Wenn etwas auffällig ist oder jemand, etwa nach einem Sturz, starke Schmerzen hat, ruft sie den Rettungsdienst. „In solchen Momenten sind zwischenmenschliche Fähigkeiten von großem Wert“, sagt sie. Neben diesen bringt sie als Rettungssanitäterin inzwischen auch schon viel Erfahrung mit. So kann sie gut erklären, was als nächstes im Rettungswagen und Krankenhaus passiert und dadurch beruhigen.
Für den 76-jährigen Gerd Rauhut gehört der Hausnotruf-Einsatzdienst über seine eigene Arbeit längst zur Familiengeschichte. Er hat seine 101-jährige Mutter mit einem Gerät ausgestattet, seine Ehefrau arbeitet seit zwanzig Jahren in der Kundenberatung des Hausnotrufs in Holzminden. „Für mich ist zum Jahresende wirklich Schluss“, versichert Rauhut. Der Dienstwagen sei schon abgemeldet, „aber wenn man mich fragt, helfe ich natürlich gern.“
Vom 15. September bis zum 31. Oktober 2025 besteht die Möglichkeit, den Johanniter-Hausnotruf vier Wochen lang gratis zu testen. Das ist eine gute Möglichkeit, sich mit dem Gerät vertraut zu machen und die Vorteile des Systems zu erleben.
Weitere Informationen gibt es unter der Servicenummer 0800 32 33 800 (gebührenfrei) oder unter www.johanniter.de/hausnotruf