Außerdem sollen Familien stärker Eingliederungshilfen zur Finanzierung des Aufenthalts nutzen – Kinderkrankenhaus-Vorstand Struwe-Ramoth hat dafür den Landesverein „Wir pflegen in Niedersachsen e.V.“ und den SoVD Niedersachsen an Bord geholt.

Bei der Gründung des Aegidius-Hauses hatte das Land Niedersachsen 3 Millionen Euro als Anschubfinanzierung gewährt. 2024 war die Förderung ausgelaufen. Das fiel zusammen mit Turbulenzen im Vorstand der Stiftung Hannoversche Kinderheilanstalt. Im Mai 2024 hatte der Aufsichtsrat die damalige Vorständin Agnes Genewein abberufen – als Grund wurden unterschiedliche Vorstellungen über die Art erforderlicher Sanierungsmaßnahmen und den Umgang damit genannt. In der Folge drohte dem Aegidius-Haus das Aus.

Betroffene Eltern, Angehörige und ein Kreis von Unterstützern hatten Unterschriften gesammelt und eine Petition im Landtag eingereicht, um für den Erhalt der besonderen Einrichtung zu kämpfen. Das neue Konzept findet Rückhalt in der Politik: Zumindest für die kommenden zwei Jahre steht die „begleitende Finanzierung“, um die Veränderungen umzusetzen – das bestätigt Niedersachsens Sozialminister Andreas Philippi (SPD).

„Die Aufrechterhaltung des Angebotes des Aegidius-Hauses ist für betroffene Familien von besonderer Bedeutung“, heißt es seitens der Pflegekassen. Man begrüße ausdrücklich die Kombination aus struktureller Weiterentwicklung und wirtschaftlicher Konsolidierung.

Etwa 10 bis 13 Prozent des jährlichen Gesamtbudgets machen Spenden aus, allein der Lions-Club Hannover-Aegidius hatte seit Gründung des Hauses 2 Millionen Euro beigesteuert. „Der Einsatz war stets spürbar und hat maßgeblich zur heutigen Weiterführung beigetragen“, so Struwe-Ramoth. Die Kurzzeitpflege für schwerst- und mehrfach behinderte Kinder wurde bislang etwa 400-mal angenommen. Derzeit bietet das Aegidius-Haus in etwa 80 Fällen pro Jahr pflegenden Angehörigen die Chance auf eine Auszeit.