So richtig tief lassen sich die Macher von „Maxton Hall“ zum Inhalt ja nicht in die Karten gucken. Die kurze Ankündigung zur zweiten Staffel und der 22-sekündige Trailer lassen allerdings erahnen – es wird dramatisch. In einem knappen Ausschnitt ist bereits zu sehen, dass Hauptdarsteller James Beaufort (Damian Hardung, 26) auf einer Party ausgelassen und mit freiem Oberkörper innig mit einer Frau feiert. Die aber nicht Ruby Bell (Harriet Herbig-Matten, 21) ist. Dabei sind sich der Millionärserbe und die Stipendiatin aus einfachen Verhältnissen doch gerade nähergekommen …
Was genau sich da zwischen den beiden abspielt, erfahren „Maxton Hall“-Fans ab dem 7. November, wenn die Fortsetzung der auf Schloss Marienburg in der Region Hannover entstandenen Geschichte bei Amazon Prime Video über die Bildschirme flimmert. Der Cast um James, Ruby und Co. hat sich allerdings vor einer Kamera zusammengefunden, ein flotter, virtueller Pressetermin stand an. „Macht euch auf viel Herzschmerz und Drama gefasst“, prophezeite da etwa Eli Riccardi (28), die in der Serie als Elaine Ellington zu sehen ist. „Es wird um einiges herzzerreißender.“
Allerdings steht nicht nur die Beziehung von Ruby und James im Fokus, es werden unterschiedliche Beziehungsstränge aufgegriffen, auch innerfamiliäre. „Für Lin gibt es ein bisschen mehr Drama, was ganz cool ist“, legt Andrea Guo (25) über ihre Figur offen. „Es geht mehr in die Tiefe und mehr in ihre Backgroundstory.“ Die Figuren aller sind zudem erwachsener geworden.
Und im echten Leben sogar gefragter. Hat Hollywood schon gerufen? Das ruft Hauptdarsteller Damian Hardung gleich auf den Plan: „Es ist so ein deutsches Ding, gleich zu sagen, das ist jetzt die Person für Hollywood. Das macht uns kleiner als wir sind. Deutscher Film ist teilweise so geil, der europäische Film auch.“ Dieser Markt solle mehr zelebriert werden.
Mit Blick auf die USA, insbesondere an die Westküste nach Kalifornien, wohin Präsident Trump nach Protesten gegen Razzien der Einwanderungsbehörde die Nationalgarde entsendet hat, stellt der Schauspieler fest: „Ohne politisch werden zu wollen: Ich will gerade auch gar nicht in L.A. sein.“ Was nicht heißen soll, keine amerikanischen Filme drehen zu wollen, aber: „Es geht um die Geschichte und die Menschen, mit denen man das macht.“
Sie hat in der Zwischenzeit mal was anderes gemacht: Harriet Herbig-Matten. „Ich wollte nach ‚Maxton Hall‘ unbedingt etwas drehen, was überhaupt nichts mit einer Liebesgeschichte und dem Gerne zu tun hat.“ Es geht ihr darum, nicht in einer Romantikschublade steckenzubleiben. „Ich habe genau das Gegenteil getan und eine Westernserie gedreht.“ Die heißt „Schwarzes Gold“, ist vom NDR und handelt inhaltlich vom Erdölboom um 1900 in der Südheide. „Das hat mir als Harriet gutgetan. Und für mein Bild nach außen war es mir wichtig zu zeigen, dass ich auch was anderes spielen kann.“
In ihrem gemeinsamen Medien-Quickie lacht die illustre Truppe von „Maxton Hall” oft, man spürt auf der anderen Seite des Bildschirms förmlich den Zusammenhalt und die Energie, die die Schauspielerinnen und Schauspieler verbindet. Für die ist das leicht zu erklären: „Wir kennen uns mittlerweile viel besser, sind vertrauter miteinander. Das sieht man auch auf der Leinwand“, erzählt Ben Felipe (28). Der Münchener mimt in „Maxton Hall“ Cyril Vega, er gehört zu James‘ Freundeskreis.
Und auch im echten Dasein wurden innerhalb der Crew Freundschaften geschlossen: „Die meisten von uns sind wirklich gute Freunde geworden. Wir erleben den Hype dieser Serie gemeinsam, teilen Erfahrungen miteinander“, sagt Runa Greiner (29, in der Serie ist sie Rubys Schwester Ember Bell). „Wenn es emotionale Szenen am Set gibt, ist es das größte Geschenk der Welt, das mit Freundinnen und Freunden machen zu dürfen.“ Dann nehme man sich einfach kurz in den Arm „und alles ist wieder gut. Das ist einzigartig“.
Sonja Weißer (22), ihre Rolle ist die von Lydia Beaufort, ergänzt lachend: „Es ist schön, wenn wir uns morgens alle wiedertreffen, obwohl wir uns nur eine Nacht nicht gesehen haben. Wir können in der Serie, aber auch als Cast nach draußen tragen, dass Freundschaften eines der wichtigsten Teile im Leben sind.“ Das Ensemble hat übrigens während der Dreharbeiten mal einen „krassen Auflauf“ in Hildesheim verursacht – dabei wollten die Serienstars in einem Irish Pub nur etwas trinken und Karaoke singen.
So etwas bleibt natürlich kaum noch unbemerkt. Die Serie hat sich zu einem Welterfolg gemausert. In 120 Ländern landete die Geschichte um das fiktive Privatcollege „Maxton Hall“ auf Platz eins in den Prime-Video-Charts von Anbieter Amazon. In Deutschland haben im Schnitt 1,467 Millionen Haushalte pro Folge eingeschaltet, wenn der Plot um junge Liebe, Leidenschaft und intrigante Machenschaften über die Bildschirme flimmerte.
Am Pfingstmontag haben die Macher bekannt gegeben, dass es eine dritte Staffel geben wird. Ob die ebenfalls auf der Marienburg gedreht wird? Das steht noch in den Sternen.