Diese Sperrungen kommen auf Hannover zu
Die Deutsche Bahn will 40 hochbelastete Bahnstrecken in Deutschland bis zum Jahr 2030 sanieren

Die Deutsche Bahn (DB) beginnt noch in diesem Jahr mit ihren geplanten Generalsanierungen. Mit diesem großen Infrastrukturprogramm sollen nach und nach hoch belastete Abschnitte des deutschen Schienennetzes zu Hochleistungstrassen ausgebaut werden.Foto: Daniel Reinhardt/dpa
Hannover. Auf Bahnreisende kommen in den nächsten Jahren massive Einschränkungen zu. Die Deutsche Bahn (DB) beginnt noch in diesem Jahr mit ihren geplanten Generalsanierungen. Mit diesem großen Infrastrukturprogramm sollen nach und nach hoch belastete Abschnitte des deutschen Schienennetzes zu Hochleistungstrassen ausgebaut werden.

„Mehr Qualität, mehr Pünktlichkeit und deutlich weniger Störungen der Infrastruktur“ erhofft sich die Bahn. Bei den Generalsanierungen werden laut Deutscher Bahn „alle erforderlichen Baumaßnahmen innerhalb einer Sperrung“ ausgeführt. Bis 2030 sollen so 40 Streckenabschnitte in ganz Deutschland saniert werden, darunter auch solche von und nach Hannover. Danach sollen „in der Regel für mehrere Jahre keine größeren Baumaßnahmen mehr erforderlich“ sein. Auch in Hannover müssen sich Bahnreisende in den nächsten Jahren auf Einschränkungen einstellen.

■ 2027: Lehrte–Berlin

Insgesamt 227 Kilometer der Schnellfahrstrecke zwischen Lehrte und Berlin will die Deutsche Bahn im Jahr 2027 sanieren. Dabei sollen unter anderem Gleise und Weichen ausgetauscht, „sowie mehrere Bahnhöfe modernisiert und aufgewertet“ werden. Die Schnellfahrstrecke zwischen Hannover und Berlin ist seit 1998 in Betrieb und ein wichtiger Teil der Ost-West-Verbindung zwischen Nordrhein-Westfalen und der Bundeshauptstadt.

■ 2028:
Nordstemmen–Göttingen

Diese Strecke kennen sicherlich viele, die schon einmal mit dem Metronom von Hannover in Richtung Südniedersachsen unterwegs waren. Die Strecke durch das Leinetal wird aber vor allem vom Güterverkehr genutzt. Bis zu 170 Züge pendeln auf der kurvenreichen Streck. Im Jahr 2028 will die Deutsche Bahn hier 81 Kilometer ausbauen.

■ 2029:
Hannover–Hamburg

189 Kilometer ist die Bahntrasse zwischen Hannover und Hamburg lang. Nicht nur für den Personenverkehr ist die Strecke von enormer Bedeutung. Auch der internationale Güterverkehr ist auf die Trasse angewiesen, denn sie führt direkt vom Hamburger Hafen weiter in Richtung Süden. Laut Bahn fährt „jeder vierte Güterwagen in Deutschland ab oder nach Hamburg“. Europas größter Rangierbahnhof Maschen liegt ebenfalls an der Strecke. 2029 steht zwischen Hannover und Hamburg die Generalsanierung an. Die Details werden laut Deutscher Bahn noch ausgearbeitet.

■ 2029:
Bremen/Rotenburg–Wunstorf

Die 129 Kilometer lange Strecke ist eine wichtige Verbindung für Pendlerinnen und Pendler zwischen Hannover und Bremen. Teilen müssen sich Nah- und Fernverkehrszüge die Trasse mit dem Güterverkehr. Züge verkehren hier in enger Taktung. Laut Bahn liegt der Abschnitt „auf zwei europäischen Güterverkehrskorridoren“.

Zudem ist er eine Hauptverkehrsader „für den Seehafen-Hinterland-Verkehr aus Bremerhaven, dem JadeWeser-Port, Emden, Cuxhaven und Nordenham“. Und der Rangierbahnhof Seelze befindet sich auf der Strecke.Die Infrastruktur ist wegen der hohen Auslastung stark beansprucht. Die Bahn will im Jahr 2029 durch verschiedene Baumaßnahmen die „Betriebsqualität“ verbessern.

■ 2029:
Lehrte–Groß Gleidingen

Der Abschnitt zwischen Lehrte und Groß Gleidingen liegt auf der Verbindung zwischen Hannover und Braunschweig. Nicht nur für Pendler ist diese Strecke wichtig, laut Bahn verkehren hier auch viele Güterzüge zwischen Ost- und Westdeutschland. Güter- und Personenverkehrszüge müssen sich die Strecke teilen.

Im Jahr 2029 sollen auf der 29 Kilometer langen Strecke zwischen Lehrte und Groß Gleidingen Oberleitungen saniert und das Stellwerk Groß Gleidingen erneuert werden. Dort soll die Technik erneuert werden, damit das Stellwerk laut Bahn „fit für die Zukunft“ werde.

■ Modernisierung
Hauptbahnhof und ICE-Werk Pferdeturm
Zu den Generalsanierungen auf den Strecken kommen zudem Maßnahmen an Bahnhöfen. So soll der Hauptbahnhof in Hannover ausgebaut werden, um dem geplanten Hochleistungsnetz gewachsen zu sein. Noch bis in diesen Sommer hinein – knapp zwei Jahre länger als ursprünglich geplant – dauert die Sanierung des ersten und zweiten Bahnsteigs. Parallel laufen die Arbeiten an den Bahnsteigen 3 und 4. Nach und nach sollen alle Gleise modernisiert werden. Die Bahn will bis Mitte der 2030er-Jahre zudem zwei zusätzliche Gleise bauen, um mehr Zugverkehr über abwickeln zu können. Die Planungen haben begonnen.

Parallel laufen Sanierungsarbeiten an den Brücken rund um den Hauptbahnhof sowie Modernisierungsarbeiten am ICE-Werk am Pferdeturm noch bis 2026.

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