Nach dem Gorillaberg und dem Dschungelpalast war die Savannenlandschaft das nächste große Bauprojekt des Zoos in den Neunzigerjahren, um sich bis zur Expo 2000 in einen erlebnisintensiven Themenpark zu wandeln. Die Bauarbeiten für Sambesi begannen im Herbst 1997, als unter anderem das ehemalige Raubtierhaus abgerissen wurde. Geflieste, mit Gittern eingefasste Käfige wie im frühen 20. Jahrhundert waren längst überholt.
Bereits im April 1998 konnten die ersten Tiere in den ersten fertiggestellten Teil der Savannenlandschaft einziehen. Neben den vier Löwen Max, Moritz, Else und Grete fanden auch Giraffen, Springböcke und Kudus Platz auf den rund 11.000 Quadratmetern. Währenddessen wurde weiter fleißig gebaut am nächsten großen Teil des Geländes. Im September durften dann Zebras, Gazellen und Antilopen in ihren Bereich einziehen.
Der dritte Bauabschnitt widmete sich der nassen Welt der Hippos. Auf insgesamt 8200 Quadratmetern konnten sich ab Juli 1999 fünf schwergewichtige Nilpferddamen an Land und im Wasser austoben. Wie bei den Löwen konnten die Besucherinnen und Besucher die Tiere jetzt durch Scheiben beobachten und ihnen so ganz nah kommen. Nebenan fanden eine fast hundertköpfige Schar von Flamingos, Pelikanen und Marabus ein Zuhause.
Den letzten Abschnitt bildete das neue Terrain für Spitzmaulnashörner, Gazellen und Paradieskraniche. Zudem wurde der künstliche Flusslauf des Sambesi fertiggestellt, der über eine Pipeline mit Wasser aus dem Maschsee gefüllt wurde. Die mit einer Seilschleppanlage gezogenen Boote mit Wellblechdach schippern gemächlich an den Gehegen vorbei. „Das war eine stimmungsvolle Bootsfahrt. Toll, wie nah und direkt man die Tiere hier beobachten kann“, sagte Doris Schröder-Köpf, damals noch Ehefrau vom damaligen Bundeskanzler, bei der ersten offiziellen Rundfahrt im April 2000. Die Gesamtkosten für Sambesi beliefen sich auf mehr als 45 Millionen Mark und schufen „den Traum einer afrikanischen Landschaft“, wie der damalige Zoo-Chef Klaus-Michael Machens sagte. Selbst die Toiletten in der insgesamt 48.800 Quadratmeter großen Themenwelt wurden im äußeren Erscheinungsbild nach afrikanischen Vorbildern gestaltet, zum Beispiel mit bunten Mosaiken.
Inzwischen leben in der Sambesi-Welt 486 Tiere in 37 Arten, darunter auch vom Aussterben bedrohte wie die Wüstenantilope Addax, Rothschildgiraffen und Somali-Wildesel. In den 25 Jahren konnte der Zoo hier auch einigen Nachwuchs willkommen heißen, darunter zuletzt zum Beispiel im Februar 2023 drei Berberlöwen – Tayo, Zuri und Alani -, Zebrahengst Thabo im Jahr davor und erst im Juli 2024 die beiden Addax-Antilopen Kiano und Tamika.
Damit ist die Entwicklung der Themenwelt allerdings noch nicht zu Ende. Derzeit befindet sich „Sambesi Nord“ im Bau, der neue Bereich wird ebenfalls in Etappen fertiggestellt. Mit dem Neubau des Zooeingangs 2019 entstand mehr Platz, diese 3500 Quadratmeter kommen nun der Afrika-Landschaft zugute.
„In diesem Sommer werden die neue Wegeführung und die Vergrößerung der bisherigen Steppe fertig. Zudem wird es einen Shortcut zu der Themenwelt Meyers Hof geben, die dann direkt aus dem Eingangsbereich erreichbar ist“, sagt Sprecherin Simone Hagenmeyer. Im Winter soll zudem das neue Areal für die Meerschweinchen fertig werden. Das werden aber nicht die einzigen neuen Tiere für den Zoo Hannover sein.
Löffelhunde und Kap-Borstenhörnchen sollen ebenfalls in Sambesi Nord einziehen. Wann dieser Bereich fertiggestellt sein wird, kann der Zoo allerdings noch nicht prognostizieren. „Aber wir freuen uns jetzt schon sehr darauf, im Zuge der Erweiterung neue Tierarten zeigen zu können“, so Hagenmeyer.