„Juni soll Eröffnung sein, die Arbeiten laufen“, bestätigt Rashad Abdullali, Prokurist der Ibra Immobilienverwaltung aus Leipzig, die das Gebäude verwaltet. Ein aserbaidschanischer Geschäftsmann hatte den Pavillon 2019 vom türkischen Staat gekauft.
Der neue Besitzer aus Baku plante damals ein Restaurant mit Einzelhandelsbereich. „Doch dafür gab es keine Genehmigung“, erinnert sich Stefan Schlutter, Geschäftsführer des Netzwerkverbandes Expo-Park. Die Sanierungserfolge (es wurde nach Schätzungen eine sechsstellige Summe investiert) wurden im Mai 2021 zunichtegemacht.
„Es war ein großer Akt von Vandalismus“, sagt Schlutter über den Vorfall, bei dem ein Großteil der Glasfassade zu Bruch ging. „Und danach ging es weiter mit der Zerstörung. Der Pavillon ist im desolaten Zustand.“ Das sieht auch ein Sprecher des türkischen Konsulats in Hannover so: „Es tut in der Seele weh.“
Doch nun passiert etwas im Türkischen Pavillon, der zu Expo-Zeiten nicht für seine Architektur Schlagzeilen bekam, sondern für einen unappetitlichen Vorfall. Damals urinierte ein hochrangiger Adliger gegen die Außenmauern. Danach entwickelte sich der Pavillon, der Eigentum des türkischen Staates blieb, zum Sorgenkind.
2012 nutzten Fotostudenten beim Lumix-Festival den markanten Glaskasten mit Holzgitterverkleidung als Ausstellungsort. Aber meist rückte das Gebäude in den Fokus, wenn es dort zu Vandalismus kam.
Nun bekommt das Expo-Gelände einen Indoor-Spielplatz für Kinder. Für den Pächter offenbar ein Premieren-Projekt – „Wonchis Spieleparadies“ ist bisher noch nicht in Aktion gewesen. Die Arbeiten haben gerade erst begonnen. „Der Wildwuchs an Büschen und Bäumen wurde beseitigt“, freut sich Expo-Park-Geschäftsführer Stefan Schlutter. „Jede Form von Belebung ist gut für das Gelände.“
Er ist froh, dass die letzten Lücken geschlossen werden. Der Holländische Pavillon war ebenfalls jahrzehntelang keine Augenweide, nun hat „i live“ rund um die gestapelten Landschaften eine Apartmentanlage errichtet. „Ein Leuchtturm mit Strahlkraft“, schwärmt Schlutter.