„Mit dem Rad ankommen und direkt in den Bahnhof gehen: Das ist die Idee, die wir haben“, verkündete Baudezernent Thomas Vielhaber (SPD) bei der Vorstellung der Masterplanung der Stadt für das nördliche Bahnhofsviertel. Laut Vielhaber hat die Deutsche Bahn im Verlauf der Planungen für den Deutschlandtakt auch den Bedarf an zusätzlichen Stellplätzen für Fahrräder am Hauptbahnhof kalkuliert. Sie sei dabei auf eine Zahl von rund 10.000 gekommen. Das würde einen gewaltigen Ausbau der Kapazitäten notwendig machen. Zum Vergleich: In der Radstation 1 an der Fernroder Straße gibt es aktuell 350 Plätze. In der Radstation 2 sind es rund 650. Insgesamt gibt es derzeit also rund 1000 Stellplätze für Fahrräder am Hauptbahnhof, die vor Witterung und Diebstahl schützen.
Auch das geplante neue Fahrradparkhaus im ehemaligen Bunker unter dem Ernst-August-Platz würde den von der DB ermittelten zusätzlichen Bedarf nicht ansatzweise decken. Dort sollen gut 1000 Stellplätze für Fahrräder entstehen. Die Kosten für den Umbau des Bunkers schätzt die Stadt auf rund 12 Millionen Euro.
Ein Fahrradparkhaus unter dem Raschplatz mit Tausenden Plätzen würde wohl noch deutlich teurer. Immerhin gibt es schon einen wichtigen Baustein, der genutzt werden könnte: An der Nordostecke des Raschplatzes führt schon heute eine Rampe auf den Platz, die für die Anlieferung der Gewerbetriebe gebraucht und außerdem von der Polizei befahren wird. In Hannover könnte damit das größte Fahrradparkhaus in Deutschland entstehen. Bisher steht das größte am Hauptbahnhof in Münster mit rund 3500 Stellplätzen.
Ob tatsächlich ein riesiges Fahrradparkhaus unter dem Raschplatz errichtet wird, ist nicht sicher. Baudezernent Vielhaber findet die Idee „super“. Denkbar sei aber auch, dass unter dem Deckel Räume für den Einzelhandel entstünden. Öffentliche Flächen solle es dort aber nicht geben.