Ehrenamtlich im
Einsatz für Menschen
Johanniter: Lutz Fricke mit Bundesverdienstkreuz geehrt / 22 Jahre Engagement

Lutz Fricke mit dem schwarz-weißen Border Collie Tonks vor neun Jahren.Foto: JohanniterStefan Simonsen
Hannover.  Angefangen hat es mit Flora, einer jungen Labrador-Hündin, für die ihr Besitzer Lutz Fricke vor 22 Jahren einfach nur „eine sinnvolle Beschäftigung“ suchte. Es wurde daraus ein intensives und bis heute währendes ehrenamtliches Engagement vor allem, aber nicht nur bei der Rettungshundestaffel der Johanniter in Hannover. Zahllose Alarmierungen und Einsätze mit den Rettungshunden und mittlerweile auch einer Drohne bei Tag und bei Nacht, viele gerettete Menschen, der Aufbau einer hochprofessionellen Einsatzeinheit und dabei immer ein offenes Ohr für die Helferinnen und Helfer „seiner“ Staffel. Dazu Sanitätsdienste und Einsätze anlässlich von Hochwasser oder Kampfmittelbeseitigungen, aber auch 2008 anlässlich einer Personensuche im Kongo, nach einem Erbeben 2010 in Haiti oder nach einem Taifun auf den Philippinen (2013). Für diese Leistung wurde dem in Bad Münder lebenden Lutz Fricke durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nun das Verdienstkreuz am Bande verliehen.Im Berufsleben Polizeibeamter, wurde dem Ersten Polizeihauptkommissar diese höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik Deutschland für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht, von Dirk Adomat, Landrat des Landkreises Hameln-Pyrmont ausgehändigt. Er würdigte das Engagement von Lutz Fricke in Einsätzen, als Einsatzleiter, fachlicher Berater, Ausbilder und Prüfer und sagte: „Es ist eine Besonderheit, sich in unserer Zeit für andere einzusetzen und ein Vorbild zu sein. In den vergangenen 22 Jahren gab es kaum einen Einsatz der Rettungshundestaffel ohne Sie. Mit Ihrem ehrenamtlichen Engagement übernehmen Sie eine große Verantwortung. Das ist keineswegs selbstverständlich, aber unbezahlbar.“

Im Kreis vieler Mitglieder der Rettungshundestaffel, von denen einige mit ihren Hunden nach Bad Münder gereist waren, weiteren Wegbegleitern, seiner Frau sowie ehemaligen und aktuellen Vorgesetzten wie der Leitenden Polizeidirektorin Nurhan Özdemir, Leiterin der Polizeiinspektion Hannover, bedankte sich Lutz Fricke: „Ich nehme diese Auszeichnung mit großer Freude und großem Stolz, aber auch mit Demut und nicht nur für mich als persönliche Ehrung entgegen. Mein Dank gilt den Menschen und auch unseren Rettungshunden, die mich bei meiner ehrenamtlichen Tätigkeit der vergangenen Jahre begleitet und unterstützt haben und in der Zukunft bei noch bevorstehenden Aufgaben begleiten werden. Ohne dieses starke Team wäre vieles nicht möglich gewesen. Aber auch die Unterstützung der Arbeitgeber spielt bei der Ausübung ehrenamtlichen Engagements eine gewichtige Rolle, die nicht vergessen werden darf.“

Im August 2003 trat Lutz Fricke in Hannover der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. bei und übernahm schon nach kurzer Zeit beim Ortsverband Hannover-Wasserturm die Leitung der Rettungshundestaffel. Der führungsstarke Neuzugang schuf neue Strukturen, professionalisierte alle Abläufe und setzte sich erfolgreich für wichtige Investitionen bei der Ausstattung ein. 2005 wurde er zusätzlich Fachberater für das Rettungshundewesen im Johanniter-Landesverband Niedersachsen/Bremen. Uwe Beyes, Mitglied im Landesvorstand, schätzt die fachliche und persönliche Zusammenarbeit mit ihm seit zwanzig Jahren: „Ich kenne Lutz Fricke als kompetent, verlässlich und auf konstruktive Art kritisch. Dass wir im Landesvorstand in allen Angelegenheiten des Rettungshundewesens gute Entscheidungen treffen konnten und können, verdanken wir seiner stets guten Beratung.“

Egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit der Pieper Alarm schlägt, Lutz Fricke ist - kurz nach den Hunden, die an der Tür auf ihn warten - abmarschbereit. „Ich bin durch und durch Einsatzmensch“, sagt er von sich selbst. Als solcher zieht er sein Team seit vielen Jahren mit und blickt mit Stolz und Dankbarkeit auch auf die Staffel, denn: „Ohne das Ehrenamt wäre in Deutschland vieles nicht möglich. Und ohne mein Team mit derzeit 17 Menschen und 16 Hunden würde auch in der Rettungshundestaffel nichts gehen.“Mehr Infos dazu:
www.johanniter.de/juh/lv-ndsbr/stolz-auf-euch/einsatzbereiche/rettungshundestaffel/