Im vergangenen September war der damalige Stiftungsvorstand Ulrich von Jeinsen mit sofortiger Wirkung abberufen worden. Hintergrund seien „grobe und wiederholte Pflichtverletzungen“, teilte die Stiftung damals mit. Befristet wurde Christine Fiedler zum Stiftungsvorstand berufen. Er kenne die Gründe für seine Abberufung nicht, sagte von Jeinsen im September. Aus seiner Sicht gab es unüberbrückbare Differenzen hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit der Stiftung. Ursprünglich sollte der Posten des Stiftungsvorstands bis zum Jahresbeginn neu besetzt werden.
Schon seit Jahren stehen 27,2 Millionen Euro von Bund und Land für die Sanierung des maroden und für die Öffentlichkeit weitgehend gesperrten Schlosses bereit, jedoch wird die Summe nach Einschätzung der Stiftung bei Weitem nicht genügen. Die Stiftung ist Eigentümerin des Schlosses, ihr sind durch die Sperrung für Besucher erhebliche Einnahmen entgangen.
Niedersachsens Kulturminister Falko Mohrs (SPD) hatte schon im vergangenen Jahr angekündigt, die Marienburg zumindest in Teilen wieder zugänglich machen zu wollen. Nach Angaben einer Sprecherin haben die Standfestigkeit und Wetterfestigkeit des Schlosses „oberste Priorität“. Eine Liste mit Maßnahmen solle dem Stiftungsrat vorgelegt werden.
Die Sanierung dauert früheren Angaben zufolge voraussichtlich bis zum Jahr 2030. Vor der Schließung besichtigten bis zu 120.000 Menschen jährlich das Schloss auf einer Anhöhe nahe Pattensen in der Region Hannover – und seit die Marienburg Drehort der international erfolgreichen Amazon-Prime-Serie „Maxton Hall“ ist, ist das touristische Interesse deutlich gestiegen.