Die Kosten liegen nach ersten Schätzungen bei rund 10 Millionen Euro. Die Hälfte der Summe will der Verein selbst aufbringen, für die andere Hälfte sucht der Verein nach Sponsoren. „Von der Krabbelgruppe bis zum Seniorensport werden die Angebote reichen“, sagt VfL Eintracht-Präsident Thomas Behling.
Der Verein hatte zuvor eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Deren Ergebnisse hat der Autor der Studie, Sportberater Jörg Esser, kürzlich im Sportausschuss vorgestellt. Zunächst sei man davon ausgegangen, sagt Esser, die Gebäude auf dem Vereinsgelände zu sanieren. Tatsächlich sind die Vereinsstätten in die Jahre gekommen und müssen dringend modernisiert werden. Doch allein die Reparatur der alten Gebäude würde rund 4 Millionen Euro verschlingen. „Da kämen keine neuen Sportmöglichkeiten hinzu“, sagt Esser.
Daher entschied man sich beim VfL Eintracht, die alten Gebäude weitgehend durch Neubauten zu ersetzen und zusätzliche Sportflächen zu schaffen. Aber welche Angebote können funktionieren? „Wir haben uns das Einzuggebiet angeschaut und Potenziale ausgelotet“, sagt Esser.
Geplant ist jetzt ein Vereinssportzentrum mit vielfältigen Möglichkeiten. Fitness-, Sauna- und Wellnessbereiche soll es in den neuen Räumen geben, ebenso Hallen für Kampfsportarten wie Jiu-Jitsu, Selbstverteidigung, Judo und Boxen. Für Kinder und Jugendliche will der Verein erlebnispädagogische Angebote bereithalten, etwa Klettern und Bouldern. Tanz und Turnen soll in dem neuen Zentrum ebenso stattfinden wie Gesundheitssport. Insbesondere älteren Menschen will der Verein viele Möglichkeiten bieten, sich gesund und fit zu halten, schließlich gibt es in der Umgebung des Vereins mehrere Seniorenheime.
Zudem soll die Gastronomie erneuert und ein Stadtteilcafé eingerichtet werden. „Im Grunde wird das Ganze auch ein Quartierszentrum“, sagt Vereinspräsident Behling. Von 7 bis 22 Uhr soll das Sportzentrum täglich öffnen.
Klar sei auch, sagt der Präsident, dass die Umkleiden für Fußballer und Leichtathleten erneuert werden. Zudem wolle man mit einer nahegelegenen Schule kooperieren und eine Sporthalle errichten. Auch ein Beachvolleyballfeld ist geplant. „Der Verein soll wachsen und neues hauptamtliches Personal einstellen“, sagt Behling.
Die Kosten kalkuliert der Verein zunächst mit rund 10 Millionen Euro. Der Betrag könne sich aber noch verändern, wenn man in die Feinplanung gehe, heißt es. Der Verein hofft auf Unterstützung von Stadtpolitik, privaten Sponsoren und Landessportbund. Wenn die Finanzierung steht, soll in einem ersten Bauabschnitt das alte Tennisheim abgerissen und neu gebaut werden. Danach wäre das Hauptgebäude an der Reihe. In einem dritten Bauabschnitt lässt der Verein das alte Gastronomie-Gebäude kernsanieren und erweitern. Angedacht ist zudem eine Tiefgarage und zusätzliche Fahrradparkplätze. „Wir bauen abschnittsweise, weil wir den Vereinssport so wenig wie möglich einschränken wollen“, sagt Behling zur Planung. Die Vereinsmitglieder müssen dem Vorhaben noch zustimmen.
Bei der Ratspolitik kommt das Vorhaben gut an. „Der Verein hat seine Hausaufgaben gemacht“, findet SPD-Sportpolitiker Andreas Pieper. FDP-Sportpolitiker Andreas Bingemer fragt sich, ob das künftige VfL-Sportzentrum nicht in Konkurrenz stehe zum TKH und zum privaten Fitnessklub Aspria. Sportberater Jörg Esser winkt ab. Dass es Überschneidungen von Angeboten und Einzugsgebieten gebe, sei für eine Großstadt wie Hannover nicht ungewöhnlich.