Die Masche: das sogenannte Shoulder Surfing. Dabei positionieren sich die Täter direkt hinter Personen, die gerade aus einem Bankautomaten Geld ziehen wollen. Über die Schulter blickend oder mithilfe von technischen Geräten erspähen sie beim Eintippen die PIN. Nach dem Geldabheben stehlen die Täter in einem zweiten Schritt die EC-Karte. Sie lenken die Betroffenen noch am Automaten ab, teilweise verwickeln sie diese in ein Gespräch. Manche geben sich dabei auch als Bankmitarbeiter aus. Während des Ablenkungsmanövers nutzen die Diebe die Unaufmerksamkeit ihrer Opfer und stehlen ihnen die noch nicht wieder sicher eingesteckte EC-Karte. Teilweise wird diese auch durch eine falsche Karte ausgetauscht.
Die Polizei gibt fünf wichtige Tipps, um Diebstähle zu vermeiden. Dazu gehört es, die PIN immer mit der Hand oder einem Gegenstand abgedeckt einzugeben. Personen, die hinter einem stehen, sollten gebeten werden, genügend Abstand einzuhalten. Während des Geldabhebens oder direkt danach sollte man sich nicht in Gespräche verwickeln lassen – auch mit seriös wirkenden Menschen wie Bankmitarbeitern sollte man erst nach dem sicheren Verstauen der Bankkarten sprechen. Sollten Hannoveraner und Hannoveranerinnen seltsame Vorrichtungen an den Bankautomaten entdecken, bittet die Polizei darum, diese Beobachtungen direkt der Bank oder dem Ladenpersonal zu melden. Und schließlich: Der eigene Kontostand sollte regelmäßig überprüft werden – so wird schneller bemerkt, wenn Geld unrechtmäßig vom Konto abgehoben wurde. Bei verdächtigen Transaktionen sollte die Karte immer sofort gesperrt werden.
Zwei Fälle in Hannover kann die Polizei bereits definitiv der Shoulder Surfing-Masche zuordnen – einmal in Badenstedt und einmal in Vahrenheide. Beide Male waren Seniorinnen betroffen. In vielen weiteren Fällen wird noch ermittelt. Eine genaue Zielgruppe, die die Betrüger im Visier haben, kann die Polizei derzeit noch nicht nennen.