In freundlicher Begleitung der in voller Blüte stehenden Astern suchen viele Gartenfreunde und Gartenfreundinnen derzeit nach Lücken im Beet, um Stauden nachzupflanzen oder Tulpen und Traubenhyazinthen zu setzen. Gerade weil der Gedanke an die anstehende kalte Jahreszeit selten für Begeisterung sorgt, tut es gut, die Beete mit Bodenschätzen für die nächste Saison anzureichern und im Herbst für den Frühling zu gärtnern.
Diese Jahreszeit ist ideal für die Pflanzung von Obstbäumen. Falls Sie vorhaben, einen Apfelbaum zu pflanzen, lohnt sich ein Ausflug in eine Obstbaumschule möglicherweise doppelt: Einige Betriebe bieten im Herbst Äpfel aus dem Sortiment zum Probieren an. Im Idealfall kommen Sie dort nicht nur auf den Geschmack, sondern können Ihre Lieblingssorte anschließend zu Hause einpflanzen.
Die unter ihrem botanischen Namen Clematis bekannte Waldrebe gilt als standesgemäße Begleiterin für Rosen. Selbstverständlich macht sie auch solo eine gute Figur. Die wüchsige und robuste Berg-Waldrebe (Clematis montana) blüht schon im Frühjahr, erobert mit ihren Trieben sogar hohe Nadelgehölze und hüllt sie im April in rosafarbenen Blütenwölkchen ein. Italienische Waldreben (Clematis viticella) blühen im Hochsommer und damit nach den bekannten Hybridsorten wie Nelly Moser, die meist zeitgleich mit Rosen Blüten tragen.
Unabhängig von der gewählten Art und Sorte ist derzeit Hochsaison für die Pflanzung. Ein Standort, an dem der Austrieb der Clematis beschattet ist, während die Triebe in Richtung Sonne wachsen können, gilt als ideal: Lichter Schatten oder nach Osten oder Westen orientierte Lagen bieten meist gute Bedingungen, sofern der Boden tiefgründig und gut mit Humus versorgt ist. Außerdem wichtig: eine Kletterhilfe, an der die Triebe himmelwärts wachsen können.Das Pflanzen der Tulpen, Narzissen und anderer Blumenzwiebeln gehört zu den Routineaufgaben im Herbst. Weniger bekannt ist, dass in der ersten Oktoberhälfte auch Küchenzwiebeln gesteckt werden können. Geeignetes Pflanzgut wird unter der Bezeichnung „Wintersteckzwiebel“ angeboten. Sorten, wie Rote Winter sind ebenso erhältlich wie die gelbe Shakespeare oder die weiße Snowball.
Der Vorteil: Wer derzeit pflanzt, kann in der nächsten Saison früher – bei günstiger Witterung schon ab Mai – ernten. Wintersteckzwiebeln stellen die gleichen Ansprüche an den Standort wie die im Frühling gepflanzten Zwiebeln: Sie brauchen einen möglichst sonnigen Platz im Gemüsebeet in einer gut gelockerten, feinkrümeligen Erde. Der jeweilige Pflanzabstand steht auf der Packung, für die meisten Sorten sind zehn Zentimeter ein guter Richtwert.Späte Sorten der Himbeeren wie Aroma Queen oder Autumn Bliss reifen derzeit immer noch. Wer im nächsten Jahr ebenfalls den Geschmack des Sommers bis zum Frost genießen möchte, pflanzt am besten noch in diesem Herbst. Die später tragenden Sorten haben die gleichen Ansprüche wie die Sommersorten und fühlen sich an einem sonnigen Platz in einem humushaltigen Boden wohl. Die Stöcke werden im Abstand von 30 Zentimetern gesetzt und gut angegossen.
Kahle Staudenbeete sind in der bevorstehenden Vegetationsruhe ganz normal: Funkien und Flammenblumen scheinen – ebenso wie die meisten anderen Stauden – in der kalten Jahreszeit spurlos verschwunden zu sein. Ihre oberirdischen Teile sterben dann ab und die Pflanze treibt im Frühjahr erneut aus.
Einige Staudenarten behalten ihr Blattwerk allerdings auch in der kalten Jahreszeit und können jetzt von Hobbygärtnerninnen und Hobbygärtnern gepflanzt werden: Die diversen Vertreter der Lenzrosen (Helleborus × orientalis) gehören ebenso dazu wie die Elfenblume der Sorte Frohnleiten (Epimedium × perralchicum). Sie kann als Bodendecker verwendet werden und bildet einen großflächigen Blätterteppich, der kaum Beikräuter aufkeimen lässt. Noch relativ selten gepflanzt wird die Lilientraube (Liriope muscari): Mit ihren länglichen Blättern erinnert sie optisch an ein Gras, spendiert aber im Herbst blauviolette Blüten, die wie kleine Perlen aussehen.