Der Bund hat einen Fördertopf über 55 Millionen Euro für solche Verkehrsprojekte aufgelegt. Ob Hannover Zuschüsse bekommt, entscheidet der Haushaltsausschuss des Bundes. Dort haben die Ampelparteien (SPD, Grüne, FDP) eine Mehrheit. Die Chancen, dass Geld aus Berlin nach Hannover fließt, stehen nicht schlecht. Kürzlich hat Metin Hakverdi, SPD-Bundestagsabgeordneter und Mitglied des Haushaltsausschusses, Hannover einen Besuch abgestattet und sich ein Bild vom unterirdischen Bunker gemacht. Eingeladen hatte ihn sein Kollege Adis Ahmetovic, ebenfalls Bundestagsabgeordneter und Hannovers SPD-Chef.
„Das Projekt einer wettergeschützten Fahrradparkanlage, die voll in den Hauptbahnhof integriert wird, hat mich sehr beeindruckt“, sagt Hakvedi. Er werde sich bei den anstehenden Verhandlungen in Berlin mit Nachdruck für eine Bundesförderung des Projektes einsetzen. Optimistisch gibt sich auch Ahmetovic. „Eine neue Fahrradtiefgarage für über 1000 Nutzer im Hauptbahnhof wäre ein Leuchtturmprojekt für Hannover“, sagt er. Ahmetovic geht davon aus, dass der Bund mehr als 3 Millionen Euro spendiert. Die Förderhöchstsumme für ein Einzelprojekt ist auf 4,5 Millionen Euro limitiert.
Der ehemalige Zivilschutzbunker mit dem mintgrünen Originalanstrich stammt aus der Zeit des Kalten Krieges. Mehr als 500 Menschen hätten hier im Ernstfall untergebracht werden sollen. Die Deutsche Bahn hat den Bunker nach eigenen Angaben vor vier Jahren entwidmen lassen. Seitdem gibt es Überlegungen für die Nachnutzung des rund 2000 Quadratmeter großen Areals.
Derzeit ist geplant, dass Radfahrer über langgezogene Rampen in den Untergrund gelangen. Die Zufahrten würden den Ernst-August-Platz zerteilen. Dem Vernehmen nach wünschen sich SPD, CDU und FDP im Rat eine technische Lösung für die Zufahrt zur Fahrradtiefgarage, etwa über Fahrstühle. „Im Grunde könnte man den Transport der Räder von der Oberfläche nach unten auch automatisieren“, heißt es aus den drei Parteien.