Anders als bei den meisten anderen Projekten des Unternehmens wurde die Einführung der neuen Ticketvariante weder von einem Pressetermin begleitet, noch gibt es dafür eine Werbekampagne. „Ich bin überrascht. Wir sind nicht darüber informiert worden, dass die Chipkarte jetzt zur Verfügung steht“, berichtet ein Regionspolitiker. Ohnehin sei diese vor allem auf Druck der Politik zustande gekommen. „Wir haben parteiübergreifend immer wieder nachgehakt“, berichtet der Politiker. Die Region widerspricht: Sie verweist darauf, dass sie bereits im April im Verkehrsausschuss darüber informiert habe, dass die Chipkarte zum 1. September eingeführt werden soll.
Geht es nach der Üstra, soll die digitale Version des Tickets weiterhin die bevorzugte Variante bleiben. „Das Deutschlandticket als Chipkarte ist lediglich als Alternative für Abonnentinnen und Abonnenten gedacht, die größere Schwierigkeiten mit der Nutzung einer App beziehungsweise keinen Zugang dazu haben. Natürlich ist der schnellere, zeitgemäßere und letztlich auch nachhaltigere Weg die rein digitale Variante“, sagt Sprecher Wegner.
Zudem wolle die Üstra sicherstellen, dass die Prozesse rund um Bestellung, Produktion, Kontrolle und Kundenservice im Zusammenhang mit der Chipkarte reibungslos funktionieren, bevor größere Stückzahlen davon in Umlauf gebracht würden. „Aus diesen Gründen haben wir bewusst darauf verzichtet, die Karte gesondert zu bewerben“, erklärt Wegner.
Die Chipkarte muss mit einem Monat Vorlaufzeit bestellt werden. Wer diese ab dem 1. Oktober nutzen will, muss die Bestellung dafür bis spätestens zum 1. September aufgeben. Wenn das Deutschlandticket-Abo gekündigt wird, kommt es automatisch zu einer Sperrung der Fahrkarte auf der Chipkarte, sodass die Karte nicht mehr genutzt werden kann. Diese muss allerdings nicht zurückgegeben werden. Beim Abschluss eines neuen Abonnements kann die Chipkarte erneut genutzt werden.