Die Experten vom Grünflächenamt begutachten seit 2021 jedes Jahr Hannovers Stadtwälder, vor allem die Eilenriede, aber auch andere Wäldchen. Sie machen sich ein Bild davon, in welchem Zustand die Bäume sind. Dafür wählen sie 53 Standorte mit jeweils sechs Bäumen aus und studieren die Kronen. Sind sie licht und weisen viele tote Äste auf, geht es dem Baum schlecht. „Manchmal ist es auch so, dass ein kranker Baum viele Blätter und Samen austreibt, weil er kurz vorm Sterben ist – um die Art zu erhalten“, sagt Arndt Buchwald vom Grünflächenamt.
Kurze Triebe sind ebenfalls ein Indiz dafür, dass ein Baum kränkelt. Wenn Blätter klein sind und Fressspuren von Schädlingen aufweisen, ist das auch ein Hinweis darauf, dass ein Baum leidet.In den vergangenen Dürrejahren haben die städtischen Waldexperten bei ihren Rundgängen viele Bäume mit lichten Kronen registriert. Als stark beschädigt gilt ein Baum, der mehr als 60 Prozent seines Laubs verloren hat. Im vergangenen Jahr fielen 10 Prozent der Bäume unter diese Kategorie. Zudem wiesen 39 Prozent der Bäume mittlere Schäden auf.
Noch haben die Experten ihre Daten für dieses Jahr nicht ausgewertet. Die Beobachtungen wurden gerade erst abgeschlossen. Aber so viel kann Fachmann Drechsel schon sagen. „Der Anteil der beschädigten Bäume hat sich verringert.“
Grund dafür sind die vielen Regenfälle sowohl in diesem als auch im vergangenen Jahr. Schon der Sommer 2023 war recht feucht, und im Winter 2023/2024 fiel so viel Regen, dass Flüsse über die Ufer traten. Wichtig für die Pflanzen war vor allem, dass es auch in der Wachstumsperiode ab März ordentlich regnete. Im Juni und Juli lagen die Niederschlagsmengen sogar deutlich über den Durchschnittswerten. „Das alles wirkt sich positiv auf die Waldgesundheit aus“, sagt Drechsel. Dennoch gebe es nach wie vor viele Bäume, insbesondere alte Buchen, mit starken Schäden.