Das Ihme-Zentrum ist ein in den Siebzigerjahren eröffneter Großkomplex am westlichen Ihme-Ufer in Hannover, der dem Idealbild einer perfekten Stadt nachempfunden wurde. Alles ließ sich darin zu Fuß erledigen. Außer Wohnungen und Arbeitsplätzen gab es auch Einkaufs-, Freizeit- und Sporteinrichtungen. Sogar ein Jachthafen am Flussufer war geplant. Die Utopie fiel nach kurzer Blüte in sich zusammen: Die großen Geschäfte zogen aus, die Instandhaltung lahmte. Attraktiv sind heute nur noch die Wohnungen mit ihren sehr fortschrittlichen Grundrissen und dem Ausblick über die Stadt. Seit der Jahrtausendwende geben sich Investoren, die dann doch nicht investieren, die Klinke in die Hand. Spektakulär ging 2009 eine Tochtergesellschaft der US-Firma Carlyle in die Insolvenz und hinterließ eine angefangene Sanierungsbaustelle. Seitdem haben Firmen wie Intown und zuletzt Lars Windhorsts Tennor Sanierungen angekündigt, sind aber daran gescheitert. Seit Oktober 2023 ist die Firma PIZ, in der der weitaus größte Teil der Immobilie mit fast allen Gewerbeanteilen gebündelt ist, erneut in Insolvenz.