„Mit dem jüngsten Nachwuchs knüpft der Erlebnis-Zoo an seinen bedeutenden Beitrag zur Erhaltungszucht der seltenen Schildkröten an“, teilt das Unternehmen mit. Der Neuzugang bei den Schildkröten ist aber nicht der erste seiner Art. „In den letzten 13 Jahren kamen 27 Spinnenschildkröten-Jungtiere im hannoverschen Zoo zur Welt.“ Aktuell leben elf Jungtiere in zwei Gruppen im Zoo. Diese sollen in den kommenden Jahren in andere Zoos in Europa umziehen.
Die Eier der Schildkröten werden in einem Inkubator ausgebrütet. „Jedes Ei der bedrohten Schildkrötenart ist besonders wertvoll“, sagt der Zoo Hannover. „Pro Gelege legt ein Weibchen nur ein einziges Ei, das es im Sand vergräbt.“ Laut Kurator Robin Walb könne das Ei durch andere Schildkröten im Gehege zerstört werden, weshalb man das Ei in einem Brutkasten ausbrüte. Dabei könnten Tierpfleger ideale Bedingungen schaffen, indem Temperatur und Luftfeuchtigkeit optimal eingestellt werden. Das hat Erfolg: „In keinem anderen Zoo in Deutschland sind in den letzten Jahren so viele Madagassische Spinnenschildkröten geschlüpft“, sagt Robin Walb.Die Madagassische Spinnenschildkröte lebt eigentlich in trockenen Küstengebieten auf Madagaskar. Ihr Name kommt von dem schwarz-beigen Muster auf ihrem Panzer, das wie ein Spinnennetz aussieht. Ausgewachsene Tiere werden bis zu zwölf Zentimeter lang und zwischen 200 und 400 Gramm schwer. Sie können bis zu 70 Jahre alt werden.
Die Schildkröte hat in den letzten 40 Jahren rund 40 Prozent ihres Lebensraums eingebüßt, weshalb sie auf der Roten Liste der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) steht. Zudem werden die Schildkröten auch gegessen oder illegal als Haustier gehandelt. Laut Zoo Hannover prognostizieren „Untersuchungen der Population, dass diese Art innerhalb der nächsten 60 bis 80 Jahre aussterben könnte“.