Mehrere Tausend Leserinnen und Leser haben sich an der Abstimmung beteiligt. Etwa 16 Prozent haben den Kiosk „Onkel Olli“ gewählt und ihn damit zum Sieger gekürt.
Dabei sind die Öffnungszeiten eher ungewöhnlich. Seit März ist erst von 15 Uhr an geöffnet. Der Kiosk setzt dafür auf eine große Getränkeauswahl. Es gibt etwa 300 Biersorten von zahlreichen Kleinbrauereien und 100 unterschiedliche alkoholfreie Brausen und Säfte. Man kann vegetarische bunte Tüten bestellen und CDs von regionalen Bands kaufen.
Aus dem Kiosk heraus entstand 2016 die Initiative zu einer eigenen Brauerei-Genossenschaft mit dem Namen „Nordstadt braut!“. „Aber vor allem sind wir Schmelzpunkt im Stadtteil“, sagt Lukas Nolte und bittet darum, auch das fünfte Teammitglied Franziska Füllbier zu erwähnen. „Denn ohne das Team würde das alles nicht funktionieren.“
Gründer des Kiosks war Marc-Oliver Schrank, der besser als „Onkel Olli“ bekannt ist. Schrank hat den Kiosk 2022 abgegeben und betreibt nun das Restaurant „Lieb.es“ und ein Café mit dem Namen „Sommer.zeit“. Auch sein Engagement hat sicher zum Titel beigetragen.
Auf Platz zwei hat es ein Kiosk aus der Südstadt geschafft: Der „Sunshine Kiosk 72“ an der Geibelstraße 72. „Ein eigener Kiosk war immer mein Traum“, sagt Betreiber Ali Akram. „Also habe ich mich vor sechs Jahren selbstständig gemacht und freue mich sehr über die Auszeichnung und bedanke mich für die Unterstützung durch meine Kunden und Nachbarn – ihr seid meine Familie.“
Akram hat schon früh nach Besonderheiten gesucht, um sich von anderen Kiosken zu unterscheiden. Es gab schon im ersten Winter Glühwein. Heute verkauft er Aperol, Lillet-Wildberry, Rum-Cola und Gin. „Natürlich gibt es auch Fassbier und bunte Tüten.“ Er hat aber auch Zeitungen und Kaffee für müde Bauarbeiter am frühen Morgen und betreibt einen Dönerladen direkt neben dem Kiosk. „In der Südstadt sind die Menschen sehr freundlich. Fast jeder, der zu mir kommt, unterhält sich erst mal fünf Minuten“, sagt Akram.
Der „Sunshine-Kiosk“ erhielt 11,2 Prozent der Stimmen, direkt danach kommt mit 10,8 Prozent „Gottfried’s Feinkiosk“ im Leibnizhaus. Dort gibt es seit 2019 diverse Kaffeespezialitäten und regionale Produkte von Milch bis Postkarten. Die Politiker und Politikerinnen aus dem Landtag sind häufig zu Gast. Im Sommer steht im Rahmen der Aktion „Bewegungsträume“ der Stadt eine Tischtennisplatte vor dem Kiosk. „Wir freuen uns, dass wir es auf das Treppchen geschafft haben und sind stolz auf die Teamleistung“, sagt Hüseyin Erhan.
Hinter den ersten drei Kiosken kommen „Onels Kiosk“ in Ricklingen (10,6 Prozent), „Safak Lebensmittel“ in Anderten (10,3 Prozent) und „Shop No.55“ in der Oststadt (9,8 Prozent). Es folgen „SO, SO & SO Kiosk“ (8,9 Prozent), „Flacon“ (7,9 Prozent) und der „City-Kiosk“ am Kröpcke (6,5 Prozent).
Und der Kioskstadtteil Linden? Die „Kiosk-Box“ landete als einziger Kiosk, der es durch die Nominierungsphase geschafft hat, auf Platz acht mit 8 Prozent. Vermutlich haben sich die vielen Kioske in Linden gegenseitig die Stimmen abgejagt.