Feuerwehrhäuser werden neu gebaut
Rat der Stadt Pattensen beschließt Doppelhaushalt

Die Zeit der veralteten Feuerwehrhäuser, hier in Jeinsen, läuft ab: Die Ortsfeuerwehren in Pattensen bekommen bis 2033 neue Wachen.Foto (Archiv): Tobias Lehmann
Pattensen. Mit lediglich zwei Stimmen Mehrheit hat der Rat der Stadt den Doppelhaushalt 2026/2027 beschlossen. Die Entscheidung fiel nach viereinhalbstündiger Beratung, in der auch zahlreiche Einzelprojekte nur mit jeweils knapper Mehrheit beschlossen oder abgelehnt wurden. Eine finanzielle Entlastung des Haushalts ist nicht absehbar. Das Defizit beträgt 2026 rund 13,4 Millionen Euro und im folgenden Jahr rund 14,3 Millionen Euro.

Für den Haushalt sprachen sich die Fraktionen von SPD und Bündnisgrünen, die UWG-Ratsmitglieder Arndt Brinkmann und Svenja Blume, Hans-Friedrich Wulkopf (Freie Wähler) sowie Bürgermeisterin Ramona Schumann (SPD) aus. Dagegen stimmten die Fraktionen von CDU und UWJ sowie Klaus Iffland (UWG) und Thomas Bungart (AFD). Dirk Erdner (Freie Wähler) enthielt sich.

Gründe für Kritik: Einige Haushaltsredner monierten den zu geringen Sparwillen der Stadt, andere adressierten an Bund und Land, dass die Kommunen die finanziellen Belastungen allein nicht mehr bewältigen könnten.

Der mit Abstand größte Posten und auch Streitpunkt war der Bau von vier Feuerwehrhäusern. Die Fraktionen von CDU und UWJ appellierten, pro Haus eine Obergrenze von 5 Millionen Euro vorzugeben. Dirk Meyer (UWJ) sagte, dass es aus seiner fachlichen Sicht als Architekt möglich sei, mit dem von der Stadt bereits entwickelten Raumprogramm die Häuser für diesen Preis zu bauen. „Wir wollen nichts streichen“, sagte er. Die Stadt hat nach ihren Berechnungen mit Kosten von je 8 Millionen Euro pro Wache gerechnet. CDU-Ratsherr Martin Jausch sagte, dass sich die möglichen Anbieter für das Projekt zunächst an den 5 Millionen Euro orientieren sollten. Wenn es dann etwas mehr werde, könne der Rat die Summe immer noch erhöhen. „Doch wenn wir 8 Millionen Euro in den Raum stellen, landen wir am Ende auch da. Es wird immer nur nach oben und nie nach unten korrigiert“, sagte er.

Jens Ernst (SPD) sagte, dass die Feuerwehr der Stadt bereits entgegengekommen sei, indem drei Feuerwehrhäuser künftig jeweils von zwei Ortsfeuerwehren genutzt werden sollen. „Wir sollten dieses Entgegenkommen teilen“, sagte Ernst. Arndt Brinkmann (UWG) drückte seine Befürchtung aus, dass durch eine Vorgabe von 5 Millionen Euro pro Haus das Raumprogramm doch wieder gekürzt wird. Zudem sei aus seiner Sicht durchaus nicht gesagt, dass die gesamte Summe am Ende auch verbraucht werde.

Ebenso strittig war der anschließend diskutierte Zeitplan für die Neubauten. Die Verwaltung hatte aus Kostengründen vorgeschlagen, das erste Haus in Koldingen bis 2028 zu errichten, 2029/30 dann den neuen Stadtbetriebshof für 12 Millionen Euro zu bauen und von 2031 bis 2035 die weiteren drei Feuerwehrhäuser. Die SPD-Fraktion beantragte jedoch, die Häuser direkt aufeinanderfolgend von 2027 bis 2033 zu bauen und den Stadtbetriebshof parallel von 2029 bis 2030. CDU-Ratsfrau Stefanie Behrends war dagegen. Der Rat entschied dennoch mit 18 gegen acht Stimmen, die Häuser direkt nacheinander zu bauen und parallel den Betriebshof.
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